Prozess in Bonn 21-jähriger Kopf einer Jugendbande muss hinter Gitter

Auerberg · Trotz Warnung hat er weitere Gewaltdelikte verübt: Hamit Z. (21), der in Auerberg als Kopf einer Gruppe von Jugendlichen gilt, die dort seit Jahren Angst und Schrecken verbreitete, sitzt nun im Gefängnis.

Jugendschöffenrichterin Lydia Niewerth, die ihn am 26. März wegen zahlreicher Gewaltdelikte, darunter auch gefährliche Körperverletzung, zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt hatte, hat den 21-Jährigen nun ins Gefängnis geschickt, wie sie dem GA bestätigte.

Niewerth hatte ihm damals im Urteil klar gemacht, sie behalte ihn nun drei Monate lang im Auge, und nur wenn er sich in dieser Zeitspanne tadellos führe, bleibe ihm die Haft erspart. Das aber scheint Hamit Z. nicht ernst genommen zu haben: Kaum hatte er nach seinem Prozess das Gerichtsgebäude verlassen, soll er bereits am Nachmittag in Auerberg erneut eine Sozialarbeiterin bedroht haben, und das, obwohl die Frau gegen ihn ein gerichtliches Kontaktverbot erwirkt hatte.

Außerdem sollen nach Angaben der Polizei inzwischen sieben weitere Ermittlungsverfahren gegen den 21-Jährigen laufen, und wieder soll es um ähnliche Gewaltdelikte gehen wie die, für die er bereits verurteilt worden war. Für die Richterin nun Grund genug, dem 21-Jährigen die Bewährung zu versagen.

Außerdem ließ sie ihn sofort per Sicherungshaftbefehl hinter Gitter befördern, weil sie Sorge hatte, dass der junge Mann einer Ladung zum Haftantritt nicht Folge leisten würde. Der Vater hatte im Prozess im März kundgetan, er werde seinen Sohn aus der Schusslinie nehmen, was die Richterin nun befürchten ließ, dass Hamit Z. vom Vater in dessen Heimat Irak geschickt werde. Sollte der 21-Jährige in den Fällen, wegen derer gegen ihn ermittelt wird, erneut angeklagt werden, muss er sich vor einem Erwachsenengericht verantworten. Und dort sind die Strafrahmen entschieden höher.

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