Prozess in Bonn 21-jähriger Dieb warf mit Bierflasche

BONN · "Das war unterste Schublade. Sie sollten sich was schämen." Deutliche Worte fand der Jugendrichter am Amtsgericht über das Verhalten eines 21-Jährigen. Im April hatte der Drogenabhängige eine an der Kasse eines Supermarktes in Tannenbusch abgestellte Sporttasche gestohlen.

Der Besitzer, ein 13-jähriger Junge, hatte die Tasche dort abgestellt, um mit einem Freund einkaufen zu gehen. Auf der Heimfahrt mit dem Bus entdeckten die beiden allerdings den Dieb samt der gestohlenen Tasche. Als sie den damals 20-Jährigen daraufhin zur Rede stellten, rückte er das Diebesgut widerwillig heraus.

Doch dann trat er dem 13-Jährigen unvermittelt in den Rücken. Die Jungen liefen daraufhin schnell weg. Doch plötzlich zischte eine leere Bierflasche an ihren Köpfen vorbei und zerplatzte kurz hinter ihnen. Aus etwa zehn Metern Entfernung hatte der Angeklagte den Jungen die Flasche hinterher geworfen.

Im Prozess entschuldigte sich der 21-Jährige, der täglich Marihuana und Alkohol konsumiert, bei den beiden: "Es tut mir ehrlich leid." Der Richter verurteilte ihn schließlich nach Jugendstrafrecht wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung zu einem zweiwöchigen Dauerarrest.

Zudem muss er innerhalb von zwei Monaten drei Gespräche bei der Suchtberatung führen. Ansonsten drohen ihm weitere vier Wochen im Gefängnis. Der Amtsrichter gab ihm mit auf den Weg: "So geht es gar nicht. So etwas will ich hier nicht mehr sehen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort