Gemeinschaftsktion in Bonn 200 Kinder lernen in den Ferien schwimmen

Bonn · In vier Hallenbädern bieten Stadt, Vereine und Sponsoren unter dem Motto „Sicher schwimmen – mehr Spaß im Wasser“ Kompaktkurse an. Ziel ist, dass 200 kleine Bonner in den nächsten zwei Wochen schwimmen lernen.

 In vier Hallenbädern bieten Stadt, Vereine und Sponsoren Kompaktkurse für Mädchen und Jungen an.

In vier Hallenbädern bieten Stadt, Vereine und Sponsoren Kompaktkurse für Mädchen und Jungen an.

Foto: Benjamin Westhoff

Ali wagt sich nur ganz vorsichtig Schritt für Schritt die ersten drei Stufen ins Becken hinab. „Komm, dir kann nichts passieren“, ermuntern ihn Sebastian Ohm und Jan Wohlfahrt. Als die beiden Übungsleiter die Gruppe Fünfjähriger nur wenige Minuten später auffordert, „den Turbo einzulegen und so stark mit den Füßen zu strampeln, dass die Erwachsenen am Beckenrand nass werden“, ist selbst bei Ali die Angst plötzlich weggeschwappt. Unter dem Motto „Sicher schwimmen – mehr Spaß im Wasser“ haben gerade die ersten Kompaktschwimmkurse für Kinder in den Osterferien gestartet.

Gemeinsam haben Stadtsportbund, Stadtschwimmverband und die Stadt, unterstützt von Sponsoren, dieses Projekt realisiert. Beteiligt an der Aktion sind zudem die Schwimmsportfreunde (SSF), der Post-Sportverein und der SC Rhenus Beuel.

Insgesamt werden in den nächsten zwei Wochen dreizehn Intensivkurse in vier Schwimmbädern – Sportpark Nord, Frankenbad, Beueler Bütt und Schwimmbad Hardtberg – durchgeführt. Für jedes interessierte Kind gab es einen geeigneten Platz. „Sollten die Kursgebühren für Eltern ein Problem gewesen sein, gab es Unterstützung. Wir haben kein Kind auf dem Weg zurückgelassen“, erklärte Ute Pilger vom Stadtschwimmverband.

„Wir wollen, dass die Kinder nicht nur schwimmen lernen. Sondern sie sollen vielmehr erkennen, welchen Spaß es macht, sich im Wasser sicher zu bewegen“, ergänzte Sandra Horschel vom Stadtsportbund. Zwar werde bestimmt nicht jedes Kind am Ende der Ferien ein Seepferdchen auf Schwimmshort oder Badeanzug haben. „Aber jeder Teilnehmer bekommt eine Urkunde“, verspricht Ute Pilger.

Für kleine Wasserratten, die noch ein paar Übungsstunden mehr brauchen, könne man durch die gute Vernetzung unter den Vereinen schnell einen passenden Ergänzungskurs finden. „Es wäre natürlich schön, wenn die Kinder im Anschluss an die Ferien weiter regelmäßig schwimmen gehen und so noch sicherer im Wasser werden“, wünschen sich Horschel und Pilger.

Ein Jahr lang dauerten die Vorbereitungen für dieses Ferienangebot. Deshalb können die Verantwortlichen nicht verstehen, dass sie für ihr Engagement Kritik erntete. So hatte der Bürger Bund Bonn beklagt, dass durch diese Aktion nur davon abgelenkt werden solle, dass für viele Bad Godesberger Schulen der Schwimmunterricht nur noch eingeschränkt oder gar nicht stattfindet (der GA berichtete). „Quatsch“, meint Sandra Horschel dazu. „Wieso unterstellt man uns Kalkül? Wir wollen einfach gemeinsam etwas Gutes in der Stadt anbieten.“ Allerdings, daraus machen die Organisatoren keinen Hehl, würden sie sich freuen, wenn ein solches Ferienprogramm in Zukunft in einem neuen Schwimmbad durchgeführt werden könne.

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