One-Jugendbotschafterin A-Icha Brahim 19-jährige Bonnerin kämpft gegen Armut

BONN · Mit dem Slogan „Armut ist sexistisch“ machte die 19-jährige A-Icha Brahim mit anderen darauf aufmerksam, dass Frauen in Subsahara-Afrika keinen Zugang zu Bildung oder Saatgut haben. Als One-Jugendbotschafterin setzt sich die Bonnerin auch für Geschlechtergerechtigkeit ein.

 A-Icha Brahim ist Jugendbotschafterin bei der Organisation One.

A-Icha Brahim ist Jugendbotschafterin bei der Organisation One.

Foto: Benjamin Westhoff

Mehr als neun Millionen Menschen unterstützen mit ihrer Stimme die internationale Lobby- und Kampagnenorganisation One im Kampf um Geschlechtergerechtigkeit. Mit verschiedenen Petitionen setzt sich One dafür ein, Armut zu bekämpfen und jungen Frauen einen besseren Zugang zu Bildung, Gesundheitsleistungen und Finanzmitteln zu schaffen.

Die 19-jährige Bonnerin A-Icha Brahim ist seit diesem Jahr Jugendbotschafterin der Kampagne. Deutschlandweit sind 50 Jugendbotschafter aktiv, in Bonn sind es vier.

„Ich möchte den Menschen zeigen, dass man etwas verändern kann, wenn eine Bewegung wächst“, sagt Brahim. „Jede noch so kleine Bemühung hilft, gegen die Ungerechtigkeit anzukämpfen.“ One-Jugendbotschafter sollen in erster Linie die Öffentlichkeit über die herrschenden Verhältnisse informieren. Wie die Jugendbotschafter das umsetzen, ist ihnen überlassen: ob mit Workshops in Schulen oder Informationsständen auf Veranstaltungen.

„Hauptsache, wir erreichen viele Menschen“, sagt Brahim. Während der Show „Pussynation“ von Carolin Kebekus erzählte die 19-Jährige an einem solchen Stand von ihrer aktuellen Petition. Mit dem Slogan „Armut ist sexistisch“ machten sie und andere darauf aufmerksam, dass insbesondere Frauen in Subsahara-Afrika keinen Zugang zu Bildung oder Saatgut haben. Am Ende der Show unterschrieben 88 Besucher die Petition, die Mädchen zu besserer Bildung und Gesundheit verhelfen soll.

„Obwohl viele Leute unser Engagement unterstützen, scheuen sie sich davor, uns ihre Unterschrift zu geben“, so Brahim. „Wir haben aber die globale Verantwortung.“ Carolin Kebekus unterstützt seit einigen Jahren die Kampagne One. „Überall auf der Welt sollen Frauen die Geschicke genauso bestimmen wie Männer“, so Kebekus.

„Zu meiner Arbeit gehören auch Lobbygespräche“, berichtet Brahim. Das Ziel dabei sei, verschiedene Politiker über die Ziele aufzuklären und sie ein Wahlversprechen unterschreiben zu lassen. „Davon wird dann ein Foto gemacht und in den sozialen Netzwerken hochgeladen.“

Konkret lautet das Versprechen, die Entwicklungszusammenarbeit auf 0,7 Prozent zu erhöhen. Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit werden die Mittel genannt, die Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden.

Ihr erstes Gespräch führte die junge Bonnerin mit Alexandra Geese, Europakandidatin der Grünen aus Bonn. Neben weiteren Gesprächen mit Politikern möchte die 19-Jährige selber nach Afrika reisen. „Je mehr persönliche Eindrücke ich habe, desto überzeugender kann ich mein Anliegen vermitteln“, so Brahim.

Lange wirdsie jedoch nicht mehr Jugendbotschafterin in Bonn sein. Die 19-Jährige beginnt im April ihr Studium in Frankfurt. Dort wird sie Englisch und Politik studieren. Auch in ihrem neuen Lebensabschnitt bleibt sie weiterhin bei One aktiv: als Jugendbotschafterin in Frankfurt.

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