Unterbringung auf dem Venusberg 19 Flüchtlinge in Jugendherberge in Bonn nach Corona-Ausbruch isoliert

Bonn · Zwölf Flüchtlinge, die aus der Landesunterkunft in Sankt Augustin nach Bonn verlegt worden sind, sind jetzt ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie befinden sich nun mit weiteren Bewohnern in Quarantäne.

 Seit wenigen Wochen dient die Jugendherberge auf dem Venusberg als vorübergehende Flüchtlingsunterkunft.

Seit wenigen Wochen dient die Jugendherberge auf dem Venusberg als vorübergehende Flüchtlingsunterkunft.

Foto: Benjamin Westhoff

Die zwölf mit dem Coronavirus infizierten Flüchtlinge in der Jugendherberge auf dem Venusberg stehen ebenso unter Quarantäne wie sieben weitere Bewohner. Sie waren kürzlich aus der Flüchtlingsunterkunft in Sankt Augustin auf den Venusberg verlegt worden, wie Dennis Heidel, Sprecher der Kölner Bezirksregierung, sagte. In Sankt Augustin seien sie noch negativ auf das Virus getestet worden. Nachdem einer von ihnen Symp­tome gezeigt habe, sei die gesamte Gruppe erneut getestet worden.

Weitere 39 Flüchtlinge aus Sankt Augustin kamen in die Unterkunft in Schleiden im Kreis Euskirchen, teilte die Bezirksregierung Köln weiter mit. Sie seien vor dem Umzug negativ getestet worden. Bei 18 von ihnen sei das Virus dann am Wochenende nachgewiesen worden. Kontakt zu anderen Bewohnern in Schleiden hätten sie nicht gehabt.

Da die Neubewohner auf dem Venusberg aus Sicherheitsgründen zunächst separat und ohne Kontakt zu übrigen Bewohnern gewesen seien, stünden die anderen Bewohner nicht unter Quarantäne. Insgesamt wohnen derzeit 162 Menschen in der Jugendherberge. Die Frage, ob diese neuen Bewohner vor dem Einzug getestet wurden, beantwortete die Bezirksregierung am Montag nicht.

Die Behörde hat die Jugendherberge seit diesem Monat vorübergehend für Corona-Risikogruppen und deren Angehörige angemietet, um die Unterbringung in den Landesunterkünften zu entzerren. Bisher kamen sie aus Unterkünften in Köln, Kerpen und Euskirchen. Warum nun Zuzug aus Sankt Augustin kam, konnte die Bezirksregierung nicht klären. Die Zuweisungsorte seien nicht in Stein gemeißelt gewesen, sagte Heidel.

Den infizierten Bewohnern auf dem Venusberg gehe es gut. Sie zeigten keine Krankheitssymptome und befänden sich in Isolation. Das Essen werde aufs Zimmer gebracht. Grundsätzlich lebten sämtliche Bewohner in Einzel-, Doppel- und Familienzimmern mit jeweils eigenen sanitären Anlagen. Die Zimmer seien zwischen 14 und 18 Quadratmeter groß. Die Bezirksregierung teile die Nutzung von Gemeinschaftsräumen zeitlich auf. 

In der Landesunterkunft in Sankt Augustin gibt es laut Bezirksregierung aktuell keine neuen positiven Covid-19-Fälle. Von den 261 Personen waren 163 positiv getestet worden. Auch in der Bonner Ermekeilkaserne hatten sich zeitweise 50 Bewohner infiziert.

Vorige Woche hatte die Bezirksregierung dort eine Ausgangssperre wieder aufgehoben. Ab Ende Mai wird die Behörde eine Jugendherberge in Bad Honnef zur Unterbringung nutzen.

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