Kritik an der Bima 132 Bundeswohnungen stehen leer

Bonn · Der Leerstand bei den Bundeswohnungen, die von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) verwaltet werden, ist ein Dauerbrenner – auch für den Bonner SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber.

Er hat jetzt beim Bundesfinanzministerium, zu dem die Bima gehört, die aktuellen Zahlen angefordert: „Obwohl einige Wohnungen unrenoviert für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden, stehen immer noch 132 der 1232 Wohnungen leer, einige schon seit Jahren, die Renovierung geht viel zu langsam voran“, ärgert sich Kelber.

Bei einem Leerstand von 10.850 Quadratmetern, einer Durchschnittsmiete von 5,58 Euro pro Quadratmeter und den dann vom Vermieter zu übernehmenden Nebenkosten entstehe den Steuerzahlern ein jährlicher Verlust von mindestens 750 000 Euro, hat Kelber ausgerechnet: „In den Vorjahren, als der Leerstand noch größer war, dürfte diese Summe bei weit über einer Millionen Euro gelegen haben.“

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Michael Meister, gibt zwar zu, dass die Leerstandsquote bei den Bundeswohnungen in Bonn zwar bei 10,71 Prozent liegt, macht aber klar, dass aufgrund des baulichen Zustands nur ein Teil vermietbar sei, nämlich 45. Damit liege die Quote nur bei 3,65 Prozent.

Bima-Sprecher Thorsten Grützner bestätigt die Zahlen auf Anfrage und betont, dass die verbliebenen 86 leerstehenden Wohnungen, also 6,98 Prozent des Bonner Gesamtbestands, vermietet würden, sobald die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind. „Die Bima konnte in den vergangenen Jahren durchschnittlich 15 bis 20 Wohnungen auf diesem Wege an den heute üblichen Standard heranführen – schrittweise durch Einzelbeauftragungen geeigneter Baufirmen“, sagt Grützner.

Das ist aber selbst dem Parlamentarischen Staatssekretär zu wenig. Er möchte, dass sanierungsbedürftige Wohnungen möglichst innerhalb von sechs Wochen so renoviert sind, dass sie vermietet werden können. Er gibt die Zahl von „etwa 40 Wohnungen“ vor, die jährlich saniert und auf den Markt gebracht werden können. „Um künftig noch effizienter und nachhaltiger zu sanieren, wurden inzwischen Rahmenverträge über alle betroffenen Gewerke abgeschlossen. Das hat aufgrund der notwendigen Ausschreibungsverfahren einige Zeit gedauert“, sagt Grützner.

„Mit Hilfe dieser Rahmenverträge könne nun eine größere Anzahl von sanierungsbedürftigen Wohnungen in einem kürzeren Zeitraum in einen baulichen Zustand versetzt werden, der eine Marktplatzierung ermöglicht. Ziel ist es, hier den derzeitigen, sanierungsbedingten Leerstand bis spätestens Frühjahr 2017 zu beseitigen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Erfolg bemisst sich an Taten
Kommentar zur Bonner Klimaplan-Bilanz Erfolg bemisst sich an Taten
Aus dem Ressort