Reparaturarbeiten am Ostflügel Ägyptologen und Archäologen der Universität Bonn ziehen um

Bonn · Fünf Jahre lang wurden nacheinander die vier Türme des vormaligen kurfürstlicheen Schlosses instand gesetzt. Jetzt beginnt die Sanierung des Ostflügels des Unihauptgebäudes. Das Land rechnet mit Kosten von 13,6 Millionen Euro.

Die Sanierung der vier Ecktürme der Bonner Universität ist nach fünf Jahren Bauzeit abgeschlossen. Nun ist das Hauptgebäude am Regina-Pacis-Weg an der Reihe: Seit einigen Tagen ist der Ostflügel eingerüstet. Dort stehen umfangreiche Dach- und Fassadenarbeiten an, die später an den weiteren Teilen des Hauptgebäudes Richtung Neutor fortgesetzt werden sollen. Die Kosten betragen laut dem zuständigen Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) insgesamt nach „heutigem Wissensstand“ etwa 13,6 Millionen Euro.

Im Ostflügel untergebracht sind derzeit die Abteilung für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie sowie die Ägyptologen und das Ägyptische Museum. Wegen weiterer baulicher Mängel, die im laufenden Universitätsbetrieb nicht behoben werden könnten, hätten sich die Universität und der BLB dazu entschlossen, im Bereich Regina-Pacis-Weg 7, eine Gesamtinstandsetzung durchzuführen.

„Nach derzeitigen Kenntnisstand kann der Gebäudeteil ab Mitte 2021 wieder genutzt werden“, äußert sich Frank Buch, Sprecher des BLB, nicht nur bei der Kostenschätzung, sondern auch bei seinen Angaben zum Zeitplan vorsichtig.

Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört

Bei der Sanierung des Gebäudes, der Fassade sowie der Schieferdächer handelt es sich Buch zufolge um die Fortsetzung umfassender Grundinstandsetzungsmaßnahmen am Unihauptgebäude. Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, war es nach Kriegsende wieder aufgebaut worden. „Hierbei kamen – der Not gehorchend – nur die zur Verfügung stehenden Materialien zur Anwendung, die teilweise den heutigen Ansprüchen, insbesondere denen des vorbeugenden Brandschutzes nicht mehr genügen“, erläutert Buch. Das Hauptgebäude, einst Residenz der Kurfürsten von Köln, beherbergt heute Hörsäle, Seminarräume, Bibliotheken, Büros und eine Aula für rund 1200 Personen. Daneben sind dort Museen, Cafeterien sowie Werkstätten und eine Druckerei untergebracht.

"Die Instandsetzung des Ostflügels im laufenden Betrieb ist aufgrund der Nutzung weitestgehend ausgeschlossen“, sagte Buch dem General-Anzeiger. Deshalb müssen die Abteilungen samt Inventar und Bibliotheken ausziehen. Als Ersatz dient den Lehrenden und Studierenden während der gesamten Bauphase ein Gebäude an der der Brühler Straße im Bonner Norden. Dorthin werden zurzeit das Mobiliar und die vielen Bücherkisten transportiert.

Ägyptologische Museum nicht betroffen

Zu den Instandsetzungsarbeiten im Ostflügel zählen unter anderem die Erneuerung der gesamten technischen Gebäudeausrüstung wie Elektro- und Wasserversorgung, Lüftung und Heizung sowie aller Oberflächen der Innenbauteile wie Bodenbeläge und Decken. „Um eine Planungssicherheit für die Instandsetzung der betroffenen und anstehenden Gebäudeteile zu erreichen, müssen Fachplaner in einem ersten Schritt Grundlagenuntersuchungen durchführen“, beschreibt Bruch das Prozedere.

Das Ägyptologische Museum ist von den Arbeiten nicht betroffen. Es wurde bereits Ende der 1990er Jahre saniert. Das Museum soll während der laufenden Bauarbeiten über einen Eingang aus einem anderen Gebäudeteil weiterhin uneingeschränkt zugänglich bleiben, versicherte Buch.

Das Museum ist geöffnet: Dienstags bis freitags, 13 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr. Eintritt: 2,50, ermäßigt zwei Euro.

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