Bonner Theater Stadt Bonn will mehr Miete vom Pantheon

Bonn · Die Stadt Bonn will ihren Vertrag mit dem Pantheon neu verhandeln. Dabei geht es nach GA-Informationen vor allem um eine Anhebung der niedrigen Kaltmiete von jährlich 20.000 Euro für die frühere Theaterhalle in Beuel.

 Rainer Pause, Chef des Pantheons, sperrt sich nicht gegen eine Mieterhöhung.

Rainer Pause, Chef des Pantheons, sperrt sich nicht gegen eine Mieterhöhung.

Foto: Thomas Kölsch

Die Stadtverwaltung will mit Pantheon-Chef Rainer Pause einen neuen Mietvertrag verhandeln. Sie hat dem Kabarett-Urgestein einen neuen Entwurf zugesandt, wie aus einer vertraulichen Mitteilung an den Rat hervorgeht. „Dieser sieht in den Punkten Mietzins, Instandhaltung und Wartung/Sachverständigenprüfung Änderungen gegenüber dem alten Vertrag vor“, heißt es in dem Papier. Der neue Vertrag mit der Pantheon Gmbh soll auch dem Umstand Rechnung tragen, dass Pause den ursprünglich vereinbarten Umbau der Halle Beuel nicht verwirklicht hat.

Unter anderem wegen dieser zugesagten Investition hatte die Stadt dem Pantheon eine günstige Kaltmiete von 69 Cent pro Quadratmeter (20.000 Euro im Jahr) gewährt. Zweiter Grund: die hohen Nebenkosten in der maroden früheren Fabrikhalle in Beuel. Wenn diese Kosten unter die Marke von 140.000 Euro im Jahr sinken, kann laut einer Klausel im alten Vertrag bis 31. Juli über eine höhere Miete verhandelt werden.

Nächsten Mittwoch trifft sich Pause deshalb mit Kulturdezernentin Birgit Schneider-Bönninger und dem Städtischen Gebäudemanagement Bonn (SGB). „Wir sperren uns nicht gegen eine Erhöhung der Miete“, sagte Pause dem General-Anzeiger. „Sie darf aber nicht den Betrieb gefährden.“

Der Streit um den Einbau einer neuen Kühlanlage für die Lüftung im Pantheon ist beigelegt. Schon seit April 2018 hatte das Kulturamt nach GA-Informationen versucht, einen Termin für die Maßnahme zu vereinbaren – die auch deshalb dringend ist, weil die alte Anlage laut Stadt mit einem heute nicht mehr zugelassenen Kühlmittel betrieben wird.

Seit der Begehung im März fehlen weitere Tüv-Berichte

Dass das Pantheon für den Einbau drei Monate lang geschlossen werden sollte, war für Pause nicht akzeptabel. Das sei frühestens 2021 machbar, erklärte er im März. Jetzt soll die Anlage mit zwei Monaten Schließzeit im Sommer nächsten Jahres installiert werden, wie beide Seiten bestätigten. Ein Fachplaner müsse das allerdings noch prüfen, so das Presseamt.

Schon in der kommenden Sommerpause (9. Juli bis 9. August) finden Arbeiten an den Brandschutzklappen der Kühlanlage statt, wie Pause mitteilte. Um die technischen Anlagen hatte es kürzlich im SGB-Betriebsausschuss eine erregte Debatte gegeben, nachdem die Stadt schriftlich von fehlenden Nachweisen für Wartung und Prüfung berichtet hatte.

Das betraf laut Vorlage von Mitte April unter anderem elektrische Anlagen, Blitzschutz, Brandschutzklappen, Wandhydranten, Sprinkler, Brand- und Rauchschutztüren mit elektrischen Feststellanlagen und die Sicherheitsbeleuchtung.

„Im März fand eine Begehung des Bauordnungsamtes samt Feuerwehr statt“, erklärte Pause dem GA diese Woche. „Festgestellte Mängel waren bis zum 1. Juni zu beheben und sind behoben.“ Einige Tüv-Berichte lägen noch nicht vor, die Prüfungen seien aber terminiert. Leider habe der Tüv Wartezeiten von bis zu zehn Monaten, so der Pantheon-Chef. Dem Bonner Pantheon droht eine Zwangspause

„Angst um die Betriebs- und Brandsicherheit des Theaters muss man nicht haben, denn die nötigen Wartungsarbeiten durch Fachbetriebe sind erfolgt oder in Arbeit“, versichert er. Auch die Stadt sieht keinen Grund zur Sorge. „Nach Auffassung der Verwaltung ist die Betriebssicherheit gewährleistet“, erklärte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann.

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