Bonner Sparportal Stadt Bonn lehnt Abschalten von Ampeln ab

Die Stadt bleibt hart und lehnt den Sparvorschlag, weitere Ampeln im Stadtgebiet nachts teilweise abzuschalten, kategorisch ab. Man habe sehr sorgfältig geprüft, aber mehr als jetzt sei nicht verantwortbar.

Bonner Sparportal: Stadt Bonn lehnt Abschalten von Ampeln ab
Foto: dpa (Symbolbild)

Bonn. Die Stadt Bonn bleibt hart und lehnt den Sparvorschlag, weitere Ampeln im Stadtgebiet nachts teilweise abzuschalten, kategorisch ab. Man habe jeden Einzelfall sehr sorgfältig geprüft, aber mehr als die jetzt schon 153 abgeschalteten Ampeln (von 322) seien nicht verantwortbar.

"Die Verkehrssicherheit geht vor", betonte das städtische Presseamt gestern noch einmal. "Im Vergleich zu den möglichen Folgen wie Unfälle mit Schwerverletzten oder sogar Toten sind ein Sparpotenzial von 60 000 Euro kein schwerwiegendes Argument."

Große Anlagen wie am Bertha-von-Suttner-Platz, dem Bundeskanzlerplatz oder dem Endenicher Ei könnten ohnehin nicht abgeschaltet werden. Gerade diese bräuchten überproportional viel Strom. "Der Einspareffekt wird also geringer, wenn alle Fußgängerüberwege abgeschaltet werden, alle großen Kreuzungen aber in Betrieb bleiben", so die Stadt.

Außerdem müsse man Fußgängern, Radfahrern und Sehbehinderten auch nachts ein sicheres Überqueren ermöglichen. Weiteres Argument der Stadt: Selbst bei abgeschalteten Ampeln müssten die Schaltgeräte weiter mit Energie versorgt werden.

Derzeit ereigneten sich nachts laut Stadt meistens Bagatellunfälle, bei einer Abschaltung würden die Folgen wegen der höheren Geschwindigkeiten gravierender sein. Diese Erfahrungen hätten schon Städte wie Duisburg und Oberhausen gemacht, und diese Meinung würden auch Verkehrsexperten vertreten.

In einer Dienstbesprechung des NRW-Verkehrsministeriums sei betont worden, dass die volkswirtschaftlichen Verluste aus dem Abschalten der Ampeln deutlich höher sein können als die Einsparungen beim Energieverbrauch und durch den Zeitgewinn. Eine exemplarische Untersuchung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft sei ebenfalls zu diesem Ergebnis gekommen.

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