Sprachförderung hilft ein Leben lang

Privates Engagement sichert die Finanzierung des Trainings

Sprachförderung hilft ein Leben lang
Foto: Privat

Bad Godesberg. "Was hier geleistet wurde, ist sicher ein ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung." Elisabeth Goda, Fachreferentin im städtischen Jugendamt und zuständig für Kindertagesstätten, machte einen zufriedenen Eindruck.

Im Gespräch mit dem GA stellte Goda die Ergebnisse eines mehrmonatigen Förderungsprojektes vor. Ziel der Initiative war es, die frühkindliche Sprachförderung an städtischen Kitas auszubauen. "Denn", so Goda, "wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass Sprache bei Kleinkindern eine Schlüsselfunktion für das gesamte Lernverhalten übernimmt.

Und daher gilt: Frühe Sprachförderung hilft dem Kind im ganzen Leben." Goda machte deutlich, dass gerade an den 57 Tagesstätten der Stadt ein hoher Sprachförderungsbedarf besteht. Denn hier werden überdurchschnittlich oft Kinder betreut, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Im Mittelpunkt des Projektes stand die Schulung der rund 200 städtischen Erzieherinnen.

Die Logopädinnen Gertrude Küpper und Ute Mehring-Diedenhofen vermittelten den Pädagoginnen in Seminaren neueste Methoden der Sprachförderung. In ihrer Fortbildungsarbeit stützten sich die Expertinnen auf die speziell für Kleinkinder entwickelte Methodik des Schweizer Sprachforschers Zvi Penner. Er setzt nicht allein auf die Erweiterung des Wortschatzes, sondern legt mit Übungen zu Rhythmik und Grammatik Grundlagen für das Sprachverständnis.

"Wir sind stolz darauf, Zvi Penner in unsere Arbeit integrieren zu können", erläuterte Goda. "Penner ist sicher einer der innovativsten Sprachforscher unserer Zeit. Und die Ummünzung seiner Forschungsarbeit auf unsere konkrete Bonner Situation hat beiden Seiten genutzt", so Goda.

Die Schulung wurde mit privaten Spenden finanziert. "Unendlich dankbar" ist Elisabeth Goda den Initiatorinnen der Aktion "Bonner Bürger für Bonner Kinder", das sind neben den beiden Logopädinnen die Kinderärztinnen Gisela Schulz und Barbara Bettzüge-Pfaff. Mit einer großzügigen Spende gewährleisteten sie die Durchführung des Projektes.

Im Rahmen einer Feierstunde mit Zvi Penner erhielten die Erzieherinnen Ende September ihre Fortbildungszertifikate. "Uns ist es wichtig, durch Weiterbildungsangebote unseren Pädagoginnen deutlich zu machen, dass wir an ihrer Seite stehen und ihre Arbeit wertschätzen", sagte Goda.

"Und natürlich hoffen wir, dass die Kinder in den städtischen Kitas von der gesteigerten Qualifizierung unserer Mitarbeiter profitieren." Schließlich werden sie darüber, im wahrsten Sinne, das letzte Wort sprechen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort