Immobilienverkauf in der Innenstadt Sparkasse verkauft Neubau am Bonner Friedensplatz

Bonn · Die Sparkasse Köln-Bonn ist 2014 in den Neubau am Friedensplatz gezogen. Nun hat das Geldinstitut den Bau wieder verkauft. Das bedeutet das für die Kunden.

 Die Sparkasse hat ihr Immobilie am Friedensplatz verkauft.

Die Sparkasse hat ihr Immobilie am Friedensplatz verkauft.

Foto: Benjamin Westhoff

Erst 2014 hat die Bonner Hauptfiliale der Sparkasse Köln-Bonn ihren Neubau am Friedensplatz bezogen. Jetzt hat das Geldinstitut das siebenstöckige Gebäude an ein Konsortium aus Pensionsfonds großer Unternehmen verkauft. Nach GA-Informationen soll die Sparkasse Köln-Bonn rund 80 Millionen Euro als Verlaufserlös erzielt haben. Die Summe wollte Sparkassen-Sprecher Norbert Minwegen auf GA-Anfrage aus Datenschutzgründen nicht bestätigen.

Als Grund für den Verkauf nannte er den vor Jahren vom Verwaltungsrat der Sparkasse gefassten Grundsatzbeschluss, nach dem das Geldinstitut je nach Preis- und Immobilienmarktlage peu à peu den Eigenbestand an Immobilien abbauen wolle. „Wir wollen damit das operative Geschäft vereinfachen, indem wir durch die Verkäufe unsere Bilanzen verkürzen“, erklärte Minwegen die Strategie. Heißt: Sämtliche Positionen wie etwa Instandhaltungskosten oder Rückstellungen, die man als gewerblicher Eigentümer für ein Haus aufstellen müsse, entfielen. Jeder Verkauf werde vorher als Einzelfall von Analysten geprüft und bewertet.

„Wenn die Marktlage es hergibt und man einen hohen Preis erzielen kann, dann muss eine Entscheidung getroffen werden. Für das Gebäude in Bonn am Friedensplatz war jetzt ein guter Zeitpunkt zum Verkauf“, sagte Minwegen. Selbstverständlich habe der Sparkassenvorstand dafür – wie bei anderen Verkäufen auch – die Zustimmung des Verwaltungsrates eingeholt. Die Beschlüsse seien nicht öffentlich. Wie der GA aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, hat der Verwaltungsrat den Verkauf einvernehmlich genehmigt.

Minwegen zufolge ändert sich für die in der Filiale tätigen 150 Mitarbeiter und die Kundschaft durch den Verkauf nichts. „Wir haben einen Mietvertrag über 25 Jahre und ein Rückkaufrecht vereinbart.“ Die Sparkasse stehe nach wie vor zu ihrer Zusage, die sie 2005 nach der Fusion der Sparkasse Bonn mit der Sparkasse Köln ihren Bonner Kunden gegeben habe, weiterhin am Friedensplatz präsent bleiben zu wollen. Auch für die anderen Mieter in dem Komplex wie Rewe, Media-Markt und Haus der Bonner Stiftungen bleibe alles wie gehabt.

Das Gebäude ist das dritte Sparkassengebäude an diesem Standort. Die erste Geschäftsstelle entstand zwischen 1911 und 1913. Von einer ursprünglich geplanten Sanierung des zweiten Hauses, das in den 1950er Jahren errichtet wurde, nahm die Sparkasse aufgrund der zu hohen Kosten wieder Abstand und entschied sich für einen Neubau, den sie für rund 30 Millionen Euro errichtete. Wie in Köln besitze die Sparkasse in Bonn nur noch eine Handvoll eigener Immobilien, sagte Minwegen. Dazu gehört das Sparkassenhaus „Hansaeck“ an der Thomas-Mann-Straße. „Das steht aktuell nicht zum Verkauf“, so Minwegen.

Der CDU ist ihrem Fraktionsgeschäftsführer Horst Gehrmann zufolge vor allem die „langfristige Präsenz der Sparkasse am Friedensplatz“, wichtig. „Und die ist nach unserer Wahrnehmung sichergestellt.“ SPD-Ratsfraktionschefin und Verwaltungsratsmitglied Bärbel Richter verwies auf die Immobilienstrategie des Unternehmens. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie das Gebäude „lieber im Besitz der Sparkasse behalten hätte.“

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