Seltene Naturperle wird zum Familienstück

Bad Godesberger Goldschmiedin Franziska Kelz-Blank hat eine Rarität verarbeitet

 In der Werkstatt: Franziska Kelz-Blank bei ihrer Arbeit an mehreren Ringen.

In der Werkstatt: Franziska Kelz-Blank bei ihrer Arbeit an mehreren Ringen.

Foto: Privat

Bonn-Bad Godesberg. Sie ist zwar kaum größer als ein Kirschkern, dafür aber eine echte Rarität: Die Conch-Pink-Naturperle genießt auch unter Fachleuten Seltenheitswert. Die Bad Godesberger Goldschmiedin Franziska Kelz-Blank, die im Villenviertel neben ihrem täglichen Handwerk auch ein kleines privates Schmuckmuseum betreibt, hatte ein Exemplar längere Zeit unter ihren Fittichen.

"Als mir die Perle vor fünf Jahren verheißungsvoll zum Kauf angeboten wurde, musste ich mich erst einmal erkundigen, ob es sie überhaupt gibt", macht Franziska Kelz-Blank aus ihrer fachlichen Bildungslücke keinen Hehl. Vielmehr ist ihr die Freude anzumerken, erneut etwas dazugelernt zu haben: "Das Besondere an der Conch-Pink-Perle ist, dass sie in der freien Natur der Karibik, im Haus der Meeresschnecke Strombus Gigas, entsteht", erklärt sie.

Weil das Schneckenhaus der Tiere äußerst kompliziert geformt ist, kann diese Perlenart nicht gezüchtet werden, was sie beispielsweise von Perlen, die per Austernzucht gewonnen werden, völlig unterscheidet. "Es gab Versuche, auch die Conch-Pink zu züchten, doch die scheiterten allesamt", weiß Kelz-Blank zu berichten.

So bleibt es vorerst dabei, dass nur durchschnittlich eine von 50 000 Meeresschnecken eine solch kostbare Perle bildet. Diese Zahl jedenfalls gilt in der Fachliteratur als Richtwert. Die Perle wechselte also den Besitzer, überstand den Versand aus der Karibik unbeschadet und wartete fortan auf eine Bestimmung.

Info Kontakt: Tel. 0228/ 36 19 56 www.schmuckmuseum-bonn.deDie zündende Idee kam Franziska Kelz-Blank angesichts von Schneckenhäusern, wie sie auch auf Flohmärkten angeboten werden. Ein Stück der Innenseite ließ sie aufwendig schleifen, fasste es zur Brosche in einen Goldrahmen ein und drapierte darauf ein Goldgeflecht, sieben rosarote Saphire unterschiedlicher Größe und eben die Conch-Pink-Perle.

Schmücken wird das Stück künftig eine Kundin aus der Region, die es zu einer ebenfalls rosafarbenen Perlenkette tragen möchte. "Als meine Kundin drei Jahre alt war, starb ihre Mutter. Diese trägt auf alten Fotos eben jene Perlenkette, die in der Brosche jetzt eine Ergänzung findet.

"Aus all dem ergibt sich ein hoher emotionaler Wert", sagt Kelz-Blank, die aus Gründen der Diskretion über den Preis der Brosche nicht sprechen möchte. Nur so viel verrät sie: "Sie ist sehr kostbar".

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