Fassadenwettbewerb in Bonn Sechs Hauseigentümer mit Platz eins ausgezeichnet

BONN · "Dieser Wettbewerb zeigt in wunderbarer Weise, wie engagiert Haueigentümer sind", lobte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch am Mittwochabend im Alten Rathaus die Gewinner des Bonner Fassadenwettbewerbs. Insgesamt 78 Hauseigentümer hatten sich in diesem Jahr beworben - sechs von ihnen wurden mit einem 1. Preis ausgezeichnet und erhielten als Anerkennung ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro.

 Wilhelm-Levison-Straße 14: Die Jury lobt die gute Farbwahl der Fassade und Fenster.

Wilhelm-Levison-Straße 14: Die Jury lobt die gute Farbwahl der Fassade und Fenster.

Bei der feierlichen Prämierung der Gewinner ebenfalls anwesend waren sieben Hauseigentümer, die mit einem 2. Preis und einem Preisgeld in Höhe von 700 Euro ausgezeichnet wurden sowie der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, der für die Generalsanierung des von Geowissenschaftlern genutzten Unigebäudes in der Meckenheimer Allee 176 einen 1. Preis ohne Preisgeld bekommen hat.

  • Wilhelm-Levison-Straße 14: Der dreigeschossige Putzbau aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts hat eine klare Vertikal- und Horizontalanordnung der Fenster. Diese sind in drei senkrechten Achsen mit gleichen Abständen angeordnet, wobei die Mittelachse sowohl durch die drei Balkone im Erdgeschoss, erstes Obergeschoss und zweites Obergeschoss als auch durch den abgerundeten Blendgiebel im Dach stark betont ist. Alle Fenster sind im oberen Bereich ebenfalls rundbogig ausgebildet und haben abgefasste Laibungen. Die Jury befindet die denkmalgerechte Aufarbeitung dieses Hauses als sehr gelungen und vorbildlich. Insbesondere die denkmalpflegerisch korrekte Farbwahl, zusammen mit den richtigerweise dunkel behandelten Fenstern, ist beispielhaft.
  • Schumannstraße 19: Die Schumannstraße in der Südstadt wurde um die Jahrhundertwende überwiegend mit Gebäuden aus der Gründerzeit bebaut. Das Haus Schumannstraße 19 ist ein Baudenkmal. Als dreigeschossiges Reihenhaus errichtet, wurde es in vorbildlicher Weise nach denkmalpflegerischen Maßstäben wiederhergestellt, so dass es sich heute als markantes wie typisches Zeugnis seiner Entstehungszeit in die gesamte, historische Straßenbebauung integriert. Die reich verzierte Fassade wurde authentischen hellen Farbfassung überzogen. Die Jury belohnt diese Sanierung mit einem 1. Preis.
  • Kurfürstenstraße 68: Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 1892 nach Plänen des Architekten Peter Bröhl zusammen mit den Häusern Nr. 70 und Nr. 72 errichtet und gehört zu den ältesten Gebäuden dieses Straßenzuges in der Südstadt. Während die Nachbargebäude bereits einige für das Denkmal unvorteilhafte Veränderungen erfahren haben, ist dieses Gebäude nahezu authentisch erhalten. Es handelt sich um ein zweigeschossiges gründerzeitliches Wohnhaus, das durch einen kleinen Vorgarten von der Straße abgesetzt ist. Die Fassadengliederung vereint miteinander auch farblich kontrastierende Gliederungselemente mit hellen Putz- und ockerfarbigen Ziegelelementen. Wichtige Gliederungs- und Gestaltungselemente wie die Hauseingangstür in Sichtholz, der polygonale Erker im ersten Obergeschoss und der Zwerchhausgiebel mit sogenanntem Freigespärre zeigen dieses Gebäude als Zeugnis des Landhausstiles. Die Jury anerkennt die historische Fassung des gesamten äußeren Erscheinungsbildes des Gebäudes.
  • Meckenheimer Allee 103: Das leicht versetzt gebaute, zweigeschossige Wohnhaus Meckenheimer Allee 103 steht in einer bündigen Reihe mit anderen Häusern, die bereits den Übergang hin zum Jugendstil aufzeigen. Das Mansarddach wurde hier in Naturschiefer neu eingedeckt. Weitere zahlreich erhaltene historische Details des Gebäudes blieben erhalten und wurden wiederaufgearbeitet, wie etwa die Balkonbalustrade, Fassadenzierat, Fenster und Hauseingangstür, deren Oberlicht kunstvoll geschweifte Holzsprossen besitzt, und das kunstvoll gearbeitete Umfriedungsgeländer im Jugendstil. Die Jury hat diese sehr gelungene, aufwendige Maßnahme deshalb mit einem 1.Preis gewürdigt.
  • Hohenzollernstraße 10: Im Villenviertel von Bad Godesberg. In diesem Stadtviertel stehen zahlreiche Gebäude aus der Jahrhundertwende, die zur Gründerzeit- Stilrichtung gehören. Das Gebäude Hohenzollernstraße 10 ist ein freistehendes, zweigeschossiges Wohnhaus auf hohem Sockel. Das Hauptgebäude ist durch einen vorgesetzten Erker gegliedert, durch einen Balkon bekrönt. Auf dem daneben liegenden Rücksprung ist im ersten Obergeschoss eine Holzveranda aufgesetzt. Zahlreiche, gut erhaltene und sorgfältig gepflegte Details dieses denkmalgeschützten Gebäudes unterstreichen seinen einzigartigen Zeugniswert. Die Jury lobt den vorbildlichen Umgang mit diesem Denkmal.
  • Lessingstraße 43: Bei dem Gebäude handelt sich um ein so genanntes Dreifensterhaus, das um die Jahrhundertwende entstand. Die historische Fassadengestaltung wurde nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wiederhergestellt. Das Haus hat über den Fenstern sehr fein gegliederte, unterschiedlich geformte Putzabschlüsse sowie plastisch hervortretende Fenstergesimse. Die Jury lobt die gelungene Farbgestaltung des Gebäudes.
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