Schüler simulieren Sitzungswoche der UN

"Darf die UNO in Simbabwe intervenieren?" - OB Bärbel Dieckmann und Gerhart Baum übernehmen gemeinsam Schirmherrschaft

Schüler simulieren Sitzungswoche der UN
Foto: Telis Koukoullis

Bonn. "Wie weit darf die Souveränität eines Staates gehen? Darf die UNO zum Beispiel in Simbabwe intervenieren und Präsident Mugabe absetzen, weil dieser massiv gegen die Menschenrechte verstößt?" Diese Frage stellte Anna Seyfert vom St.-Adelheid-Gymnasium am Mittwoch in ihrer Eröffnungsrede beim SPUN-Planspiel im ehemaligen Bundesrat. Die Schülerin aus der 12. Jahrgangsstufe schlüpfte dabei in die Rolle einer chinesischen UNO-Delegierten, die Mitglied der Rechtskommission ist.

SPUN steht für Schüler-Planspiel United Nations. Die Teilnehmer simulieren dabei eine Sitzungswoche der Vereinten Nationen. Bis Sonntag nehmen 250 Schüler aus aller Welt an dem Planspiel teil, das 1991 von einem Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung entwickelt wurde und seitdem jährlich in Bonn stattfindet. In diesem Jahr haben Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann und der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum gemeinsam die Schirmherrschaft übernommen.

Internet Weitere Infos unter www.spun.deUm die Funktionsweise der UNO kennen zu lernen, debattieren die Jugendlichen in ihren jeweiligen Rollen, um dann möglichst realistische Lösungsvorschläge in Form von Resolutionen zu erarbeiten. "Wir lernen vieles, das uns auch in der Schule weiterbringt und verbessern unsere rhetorischen Fähigkeiten", sagt Jana Bömer, eine Mitschülerin von Anna.Sie leitet während der Sitzungswoche die 37-köpfige Kommission für Wirtschaft und Handel. Zusammen konnten Anna und Jana noch neun weitere Schüler des Beueler Gymnasiums für die Teilnahme begeistern. Auch 14 Vertreter des Friedrich-Ebert-Gymnasiums sind 2009 mit von der Partie. "Ich möchte gerne Jura studieren und im diplomatischen Dienst arbeiten", erklärt Anna.

Dass vor ihr schon andere Teilnehmer Anregungen von SPUN für ihren späteren Berufsweg erhalten haben, zeigt das Beispiel des SPD-Politikers Sebastian Hartmann, der 1997 ebenfalls als Schüler bei dem Planspiel dabei war. Finanziert wird SPUN unter anderem durch Spenden der politischen Stiftungen und von Wirtschaftsunternehmen. Mitmachen können alle Schüler einer gymnasialen Oberstufe. Bevor das Planspiel beginnt, müssen sich die Teilnehmer selbstständig auf die ihnen zugeteilte Rolle vorbereiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort