Schrecken der Supermärkte geht für acht Jahre ins Gefängnis

Serienräuber verurteilt

Schrecken der Supermärkte geht für acht Jahre ins Gefängnis
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Bonn. Er war im Herbst vergangenen Jahres der Schrecken einer Supermarktkette: In Serie überfiel der 34-jährige Mann auf der Anklagebank maskiert und bewaffnet innerhalb weniger Wochen zwei Filialen des Unternehmens, eine davon gleich zweimal.

Davon war die 2. Große Strafkammer des Bonner Landgerichts nach mehrtägigem Prozess überzeugt und verurteilte den drogenabhängigen und 22 Mal vorbestraften Mann am Freitag zu acht Jahren Haft. Vom weiteren Vorwurf, in der fraglichen Zeit, auch eine Tankstelle zwei Mal überfallen zu haben, wurde er jedoch freigesprochen, weil dem Gericht die Beweise fehlten.

Für das Gericht passte am Ende alles zusammen: In der Wohnung des 34-Jährigen wurde die von Zeugen beschriebene Kleidung des Täters gefunden, dessen an den Tatorten gesicherte DNA.

Und selbst das, was passiert war, als der 34-Jährige schließlich nach dem letzten Überfall am 12. Oktober 2007 in der Heerstraße gefasst worden war, trug seine Handschrift: Wie bereits einmal bei einem Überfall vor Jahren schoss er sich auch in diesem Fall mit einer Gaspistole den Weg frei und flüchtete. Wenig später wurde er jedoch anhand seines bei der Flucht verlorenen Handys gefunden und erneut hinter Gitter gesteckt.

Vor Gericht gab der 34-Jährige nur den dritten und letzten Überfall zu, bei dem er ohne Beute geflüchtet war, weil die von ihm bedrohten Kassiererinnen ihm nicht schnell genug Geld aushändigten.

Doch für die Strafkammer stand aufgrund der Indizien und der Aussage des zwei Mal überfallenen Geschäftsführers des Geschäftes in Kessenich fest: Es war der Angeklagte, der am Morgen am 10. September 2007 dem Geschäftsführer aufgelauert, ihn mit der Waffe bedroht und gezwungen hatte, ihm 15 000 Euro aus dem Tresor zu geben.

Und das Opfer war sich völlig sicher: Es war derselbe Mann, der ihn nur vier Wochen später erneut maskiert und bewaffnet überfallen hatte. Diesmal aber hatte sich der Geschäftsführer gewehrt, und das einzige, was der Täter erbeutete hatte, war die Geldbörse des Opfers mit 150 Euro.

Wie der Angeklagte schilderte, geriet er auf die schiefe Bahn, weil er dem schlechten Vorbild seines älteren Bruders nacheiferte. Und als er 1992 für drei Jahre im Gefängnis gelandet sei, habe seine Drogenkarriere begonnen. Denn dort sei er erstmals mit Heroin in Kontakt gekommen - und süchtig geworden.

Da er aber laut Gutachter unbehandelt immer weiter Straftaten zur Finanzierung seiner Sucht begehen wird, ordnet das Gericht zusätzlich die Unterbringung des 34-Jährigen in einer Entziehungsanstalt an.

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