Schon wieder mehr Einbrüche

Polizei: Den Anstieg in der dunklen Jahreszeit haben wir prognostiziert - Schwerpunkt an der Rheinschiene

Bonn/Region. Aufgehebelte Türen, eingeschlagene Fensterscheiben: In der vergangenen Woche sind Kriminelle in Bonn und der Region verstärkt in Wohnungen und Häuser eingestiegen. Das zeigt der am Mittwoch veröffentlichte "Einbruchatlas" der Polizei: 96 Taten haben die Ermittler zwischen dem 10. und 17. November registriert.

Damit steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche seit dem 1. Oktober auf insgesamt 374. Zugeschlagen haben die Ganoven in den vergangenen sieben Tagen vor allem in Bonn: In Bad Godesberg stiegen Einbrecher 26 Mal ein, in Beuel 13 Mal, in Bonn 27 Mal und in Hardtberg zwei Mal. In Königswinter und Bad Honnef waren es sieben beziehungsweise vier Mal.

In Wachtberg verzeichnete die Polizei seit dem 10. November drei Einbrüche, in Bornheim acht, in Alfter einen, in Rheinbach drei und in Meckenheim zwei. Nur in Swisttal gab es laut Statistik keinen Wohnungseinbruch. Der Erste Kriminalhauptkommissar Bernd Zettl malt trotz der Zahl kein düsteres Bild.

Der Einbruchatlas spiegele das wider, was die Polizei vor Wochen prognostiziert habe: einen Anstieg der Taten, weil die früh einsetzende Dunkelheit vermehrt Tatgelegenheiten schaffe und das kriminelle Geschäft der Einbrecher begünstige.

Zudem habe sich das Aussehen des Atlas nicht verändert: Der Schwerpunkt der Taten läge an der Rheinschiene und den Hauptverkehrsstrecken. Zettl: "Die Täter machen sich die gute Infrastruktur zunutze."

Für den südlichen Bereich des Zuständigkeitsgebietes, also Bad Godesberg, Wachtberg, Meckenheim und Rheinbach vermutet der Leiter des Einbruchskommissariats, dass vornehmlich örtliche Täter am Werk sind. Für den östlichen Raum, Beuel, Königswinter und Bad Honnef hat Zettl unter anderem Hinweise auf reisende Banden. Er beruhigt die Menschen und spricht von "Wellenbewegungen".

Nächste Woche könne der Atlas, "mit dem wir das Bewusstsein für das Thema Wohnungseinbruch in der Öffentlichkeit schärfen wollen", ganz anders aussehen. An eine große Einbruchserie glaubt der Kripobeamte nicht.

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