Sanierung des Rheindeichs: Das Leben am Fluss wird sicherer

Derzeit fließt er friedlich durch die Landschaft und erfreut die Menschen, die an ihm ihre Freizeit verbringen. Dass der Rhein aber auch ein zweites Gesicht haben kann, daran erinnerte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch beim symbolischen Spatenstich für die Sanierung des Rheindeiches in Schwarzrheindorf.

Schwarzrheindorf. Derzeit fließt er friedlich durch die Landschaft und erfreut die Menschen, die an ihm ihre Freizeit verbringen. Dass der Rhein aber auch ein zweites Gesicht haben kann, daran erinnerte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch beim symbolischen Spatenstich für die Sanierung des Rheindeiches in Schwarzrheindorf.

"Bei den sogenannten Jahrhunderthochwassern 1993 und 1995 hat uns der Rhein gelehrt, welche schlimmen Folgen Überschwemmungen auslösen können. Deshalb müssen wir uns davor wappnen."

Die hochwassergefährdeten Beueler Stadtteile Schwarzrheindorf, Vilich-Rheindorf und Geislar sind durch den vorhandenen Rheindeich sowie den angrenzenden Siegdeich seit dem Hochwasser von 1926 nicht mehr überflutet worden. Doch für heutige Maßstäbe reicht die heutige Deichkrone von rund elf Metern Bonner Pegel nicht mehr aus. Auch der Deichaufbau entspricht nicht mehr den Anforderungen.

Deshalb wird der Beueler Rheindeich im Abschnitt zwischen Nordbrücke und Kaiser-Konrad-Straße auf insgesamt 2,4 Kilometern Länge erneuert beziehungsweise verstärkt.

"Bis 2015 wird das Land rund 1,2 Milliarden Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen investieren. Damit schützen wir Menschen, deren materielle Werte und die Natur", sagte NRW-Umweltminister Eckard Uhlenberg. Zum Spatenstich kamen auch Regierungspräsident Hans Peter Lindlar und Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter. Nimptsch erklärte, der Stadtrat habe beschlossen, dass für die Bürger keine Anliegerbeiträge anfallen werden. "Somit wird die Schutzmaßnahme ein absoluter Gewinn für die Bewohner Beuels", sagte der OB.

Um das Gelände für die Sanierung vorzubereiten, waren in der Zeit vom 25. Januar bis 28. Februar zwischen der Kläranlage und dem Jüdischen Friedhof sowie am Radweg neben der Autobahnabfahrt Beuel-Nord Rodungsarbeiten nötig. Nach dem Ende der Sanierungsarbeiten werden Sträucher, Hecken und Gebüsche als Ausgleichsmaßnahme ersetzt.

Mitte März wurde mit den vorbereitenden Tiefbauarbeiten begonnen und der Altdeich vor der Kläranlage abgetragen. Jetzt beginnt der Neuaufbau des Damms. Parallel dazu beginnt ab Mai der Einbau der Spunddielen ab der Kaiser-Konrad-Straße bis zur Kläranlage auf einer Länge von 1,5 Kilometern. Mehr als 7 000 Quadratmeter Spunddielen werden verbaut.

Der Baustellenverkehr wird so abgewickelt, dass die Einwohner von Vilich-Rheindorf und Schwarzrheindorf so wenig wie möglich belastet werden. So erfolgt die Anlieferung für den dritten Bauabschnitt nur von der Professor-Neu-Allee aus. Die Baustellenabfahrt führt über den Deich bis zur Kläranlage und weiter zur Landstraße 16.

Der erste und der zweite Bauabschnitt werden über die L 16 und Zufahrt/Abfahrt der Kläranlage angefahren. Der Abschluss der Bauarbeiten ist nach Auskunft der Stadt für Ende 2011 geplant.

Der HochwasserschutzVorgesehen ist ein Hochwasserschutzziel von 11,18 Meter Bonner Pegel (Deichkrone 12,18 Meter), das einem 200-jährlichen Hochwasserereignis entspricht. Der Deich wird damit einen Meter höher und wesentlich breiter als der vorhandene.

Die Baumaßnahme erstreckt sich auf drei Abschnitte: Deichneubau von der Autobahnabfahrt bis Kläranlage, Abriss und Neubau des Deichs von der Kläranlage bis Vilicher Bach sowie Verstärkung des Deichs vom Vilicher Bach bis Kaiser-Konrad-Straße durch Spunddielen.

Während der Arbeiten muss der Deichabschnitt für Fußgänger und Radfahrer gesperrt werden. Der Radverkehr wird weiträumig umgeleitet, Ausweichmöglichkeiten für Fußgänger sind vorhanden. Die gesamte Sanierung kostet 5,3 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen steuert 3,1 Millionen Euro bei.

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