Reisemesse ITB in Berlin Rheinschiene an der Spree

BERLIN · Im vergangenen Jahr präsentierten 11.163 Unternehmen aus 188 Ländern bei der Internationalen Tourismusbörse ITB in Berlin ihre Destinationen, an fünf Tagen kamen rund 170.000 Besucher. 2012 ist mit ähnlichen Zahlen zu rechnen. Reisen bleibt beliebt, erst recht im Land der Reiseweltmeister, das die weltgrößte Reisemesse ausgerichtet.

 Am Stand der Rheinländer: Jürgen Roters, Dirk Elbers und Frithjof Kühn stellen bei der ITB ihr Kulturkooperation vor.

Am Stand der Rheinländer: Jürgen Roters, Dirk Elbers und Frithjof Kühn stellen bei der ITB ihr Kulturkooperation vor.

Foto: T&C

Wie aber verkauft sich inmitten solcher Konkurrenz eine Stadt wie Bonn? Man setzt auf die Rheinschiene. Der gemeinsame Auftritt von Köln, Bonn und Düsseldorf hat sich seit Jahren bewährt, wobei die Rheinländer selbst in Berlin von der Gunst des Ortes profitieren: Der Stand 103 in Halle 8.2 liegt zentral, mehr Laufkundschaft geht kaum.

Bei einer Pressekonferenz machten gestern Oberbürgermeister Jürgen Roters (Köln), Oberbürgermeister Dirk Elbers (Düsseldorf) und Landrat Frithjof Kühn (Rhein-Sieg-Kreis/Bonn) durchweg in Optimismus. Den Rückenwind liefern Rekordzahlen. Köln brachte es 2011 auf 4,97 Millionen Übernachtungen, ein Plus von 9,7 Prozent. Düsseldorf kam im Jahr des Eurovision Song Contest auf 3,8 Millionen Übernachtungen (plus 7 Prozent). Bonn meldet 1,3 Millionen (plus 7,2 Prozent). Alle drei Städte sprechen von den besten Ergebnissen in ihrer Tourismusgeschichte.

Was die Zusammenarbeit betrifft, so gelten viele Faustregeln. Eine lautet: Wer in Düsseldorf eine Messe besucht, der macht auch einen Abstecher zum Dom in Köln, zu Beethoven in Bonn und zum Drachenfels in Königswinter. Und umgekehrt. "Ausländische Touristen nehmen die Rheinschiene sowieso nur als Region wahr", sagt Udo Schäfer, als Geschäftsführer der Tourismus Congress Gmbh (T&C) zuständig für die touristische Vermarktung von Bonn, Rhein-Sieg und Ahrtal. Schäfer spricht von "Leuchttürmen", die den Gast locken. "Die Hauptstadtära läuft wie geschnitten Brot", so Schäfer. Besucher buchen die Stätten des politischen Bonn.

Das WCCB ist noch kein Leuchtturm, aber: "Je konkreter der Weiterbau wird, desto besser können wir neue Kongresse vermarkten." Bei den Städtereisen verzeichnet Bonn, so Schäfer, ein Wachstum von 30 Prozent. Das liege auch daran, dass man seit Jahren in den Katalogen zahlreicher Reiseveranstalter vertreten sei. Und es liegt am Leuchtturm Bundeskunsthalle, die an ihrem Infostand in Berlin die nächsten ganz großen Ausstellungen ankündigt: "Pixar" (ab Juli 2012) und "Kleopatra"" (Juli 2013).

Auch das bremst die Laufkundschaft in Halle 8.2 aus - und beflügelt gleichsam die Fantasie der Städtepartner. So stellten Roters, Elbers und Kühn bei der Pressekonferenz eine neue Kulturkooperation vor. Die städtischen Museen arbeiten stärker zusammen. Wer eine Eintrittskarte für das Stadtmuseum oder Kunstmuseum in Bonn erwirbt, kann mit dem Ticket innerhalb von vier Wochen kostenlos in Köln und Düsseldorf die Stadtmuseen besuchen.

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