Mehr als 20 Tonnen Müll Rhein in Flammen: Veranstalter Harder für Glasverbot

BONN · Nach "Rhein in Flammen" war am Montag das große Aufräumen in der Rheinaue angesagt. Der Veranstalter will künftig ein Glasverbot durchsetzen, die Stadt sieht keinen Anlass zu handeln: Eine Notwendigkeit aus Sicherheitsgründen besteht nicht.

Mehr als 20 Tonnen Müll hat die von Veranstalter Jürgen Harder beauftragte private Entsorgungsfirma WSR GmbH eingesammelt. Angesichts der zahlreichen leeren Flaschen und vielen Scherben, die die rund 120.000 Besucher allein am Samstag auf den Wiesen hinterlassen haben, wünscht sich Harder, dass die Stadt Bonn im nächsten Jahr ein Glasverbot aussprechen würde.

"Mir geht es dabei in erster Linie um die Sicherheit der Leute", erklärte er am Montag, "und nicht darum, dass die Leute ihr Bier an unseren Buden kaufen sollen, worüber wir uns natürlich auch sehr freuen würden".

So gebe es immer wieder Fälle von Schnittverletzungen, außerdem bildeten die Flaschen in der Dunkelheit gefährliche Stolperfallen. "Zudem ist es für die Mitarbeiter der Müllfirma sehr mühsam, alle Scherben aus den Wiesen herauszuholen", meinte Harder.

Doch die Chancen, dass sein Wunsch in Erfüllung geht, stehen schlecht. "Ein Glasverbot kann nur erlassen werden, wenn eine Notwendigkeit aus Sicherheitsgründen gesehen wird. Soweit wir wissen, waren bei Rhein in Flammen von 149 Behandlungen nur fünf Fälle mit Schnittwunden", sagte Stefanie Zießnitz vom Presseamt.

Damit sei die rechtliche Grundlage für ein Verbot nicht gegeben, deshalb werde das Glasverbot innerhalb der Verwaltung auch nicht diskutiert. Hinzu kommt auch, dass eine Kontrolle des Glasverbots bei einer offenen Veranstaltung wie bei Rhein in Flammen nur schwer möglich sei.

Mit Spannung erwartet Harder heute den Rundgang mit Vertretern des Amtes für Stadtgrün, um eventuelle Schäden in der Rheinaue zu begutachten. "Für die Beseitigung müssen wir ja ebenfalls aufkommen."

Dafür habe er bei der Stadt eine Kaution von 25.000 Euro hinterlegen müssen. Harder hofft, "dass die Schäden sich in Grenzen halten werden".

Alles in allem zeigte er sich mit dem Verlauf des dreitägigen Großereignisses, das in diesem Jahr zum 30. Mal über die Bühne ging, "hoch zufrieden". Das sind auch die Stadtwerke Bonn (SWB), die mit ihren Bussen und Bahnen am Wochenende Tausende von Fahrgästen beförderten.

Auf die Kritik eines Lesers, der sich über "chaotische Zustände" auf dem Bahnsteig der Haltestelle "Rheinaue" Freitagnacht beschwerte, meinte SWB-Sprecher Werner Schui: "Am Freitag ist der Zugang zum Bahnsteig Rheinaue von fünf Mitarbeitern vor Ort geregelt worden. Und zwar bis nach 2 Uhr".

Insgesamt hätten die Kollegen eine äußerst positive Atmosphäre in den Fahrzeugen und an den Haltestellen festgestellt. Deshalb überrasche ihn die Kritik.

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