Putzen wie die Weltmeister

Sechs Gebäudereiniger wischen und wienern in Residenz "Nova Vita" um NRW-Titel

Putzen wie die Weltmeister
Foto: Roland Kohls

Bonn. Beim Eintritt in die Senioren-Residenz "Nova Vita" riecht es nach Putzmittel, als hätte dort ein Reinigungsmittelhersteller seine Überschussproduktion verklappt.

Die Ursache des Geruchs sind sechs sportliche junge Menschen, die im ehrwürdigen Leoninum an der Noeggerathstraße putzen wie die Weltmeister, pardon: wie angehende Landesmeister. Denn der Landesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerkes sucht an diesem Tag den Sieger seines Leistungswettbewerbs.

Pascal Schmitt (22) arbeitet in einer gelben Gummihose an seinem Stück Boden im ersten Untergeschoss. Seine Maschine fährt hin und her, hin und her, immer wieder. Was der Bezirksmeister aus Düsseldorf dort mache, sei eine Heißbodenbelagsgrundreinigung, erklärt Prüfer Bernd Dornbrach.

"Die Prüflinge absolvieren einen modernen Vierkampf im Gebäudereinigen", sagt Landesgeschäftsführer Bernhard Nordhausen. Nach dem Boden warten ein verkalktes Bad, ein schmutziger Teppich und als Kür sechs Fenster für eine Bauschlussreinigung. Fenster mit Bauschuttspuren - "man kennt das", sagt Südwestfalenmeister Lorenz Köcke (22). Der Lüdenscheider kämpft diesmal mehr mit dem Bad, weil er wegen der guten Wasserqualität im Sauerland selten mit verkalkten Anlagen zu tun habe.

Am Ende siegt die einzige Dame: die 23-jährige Jennifer Roderburg aus Aachen. Sie vertritt den Landesverband Nordrhein-Westfalen am 24. Oktober bei der Deutschen Meisterschaft in Kiel. Dort sollen die frisch gekürten Landesmeister der gesamten Republik ein großes Touristenschiff putzen. Spätestens danach sollte Gebäudereinigen eigentlich olympisch werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort