Poppelsdorfer Allee in Bonn Startschuss für neues Wohnquartier auf dem Zurich-Areal

Bonn · Die Bauarbeiten auf dem früheren Gelände des Deutschen Herolds an der Poppelsdorfer Allee sind in vollem Gange. Auf dem gut 24.500 Quadratmeter großen Areal sollen in den nächsten Jahren 152 neue Wohnungen entstehen.

 Die Arbeiten für ein neues Wohnquartier an der Poppelsdorfer Allee haben begonnen.

Die Arbeiten für ein neues Wohnquartier an der Poppelsdorfer Allee haben begonnen.

Foto: Benjamin Westhoff

Nachdem die letzten Mitarbeiter der Zurich-Versicherung Ende vorigen Jahres aus den Gebäuden des ehemaligen Deutschen Herolds in der Südstadt in einen Neubau nach Köln umgezogen sind, haben nun die Bauarbeiter das Sagen auf dem gut 24.500 Quadratmeter großen Areal.

Um einen Teil des Filetgrundstücks am Rande der Innenstadt zwischen Poppelsdorfer Allee, Prinz-Albert-Straße, Heinrich-von Kleist-Straße und Bonner Talweg haben sie jetzt einen hohen Bauzaun gezogen, um Unbefugte vom Zutritt der Baustelle abzuhalten. Froh über diese Maßnahme ist CDU-Stadtverordnete und Planungsexpertin Henriette Reinsberg. Ihr Garten grenzt unmittelbar am früheren Zurich-Gelände.

Die Politikerin hat in den vergangen Tagen festgestellt, dass Unbekannte nachts das Areal betreten und dort Alkohol konsumiert hätten. Die Stadtverordnete hält engen Kontakt zur neuen Eigentümerin des Areals, der Corpus Sireo Aurum GmbH. „Ich werde über die laufenden Arbeiten gut informiert und kann sie unmittelbar an die anderen Anwohner weitergeben“, lobt sie. Harry Hohoff, Sprecher von Corpus Sireo, verweist zudem auf die Webseite des Unternehmens, auf der stets aktualisierte Informationen über den Verlauf zu sehen sind: www.projektentwicklung-poppelsdorfer-allee.de.

Was ist genau geplant? „In einem ersten Schritt“, so erklärt Hohoff, werden die Bauten aus den 1970er und -80er Jahren entkernt. Voraussichtlich ab Spätsommer sollen die Abbrucharbeiten beginnen. Ziel ist es, die Abbrucharbeiten im Innenbereich zwischen dem alten Herold-Gebäude entlang des Bonner Talwegs und der Poppelsdorfer Allee sowie der denkmalgeschützten Villa an der Poppelsdorfer Allee 25, das sogenannte Schlösschen, möglichst bis Ende 2020 abzuschließen. Danach soll zügig mit dem Bau von 152 Wohnungen begonnen werden. 39 dieser Wohnungen entstehen als sozial geförderte Wohneinheiten. Mit der Fertigstellung rechnet das Unternehmen Ende 2023/Anfang 2024.

Die denkmalgeschützten Gebäude des einstigen Herolds, das Schlösschen sowie die historischen Häuser entlang des Bonner Talwegs und der Heinrich-von-Kleist-Straße bleiben bestehen und sollen saniert und modernisiert werden. Auch dort sollen Wohnungen, obendrein Büros und Gewerbeeinheiten, entstehen. Auf dem Gelände vorgesehen ist zudem der Neubau einer vierzügigen Kindertagesstätte. Die Kita Südstadt-Pänz, die bisher an der Heinrich-von-Kleist-Straße beheimatet war, ist inzwischen in einen Neubau nach Kessenich umgezogen.

Noch in weiter Ferne ist die Realisierung des zweiten Bauabschnittes auf dem Standort des heutigen Hotels Bristols an der Ecke Poppelsdorfer Allee und Prinz-Albert-Straße, dessen Mietvertrag noch bis 2029 läuft. Dort könnten nochmals mehr als 120 Wohneinheiten sowie Gewerbeflächen entstehen. Ob später eine Hotelnutzung, wie von der Politik favorisiert, an der Stelle fortgeführt werden kann, das sei final noch nicht entschieden, sagt Hohoff.

Das sei nicht zuletzt auch vom Bedarf abhängig und den könne man so viele Jahre im Vorlauf sicher nicht feststellen. 2016 hatte die Zurich-Versicherung das Areal samt Liegenschaften an Corpus Sireo veräußert. Es folgten Beteiligungen von Bürgern und Behörden und ein Architektenwettbewerb, aus dem das Büro Astoc Architects and Planners als Sieger hervorging.

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