Politiker fürchten um die Zukunft des Flax

Stadt überdenkt das Konzept für ihr Jugendzentrum an der Ringstraße und plant Stellenstreichungen.

 Wer schießt ein Tor? (von links) Jugendarbeiter Chris, Henrik, Marja, Annika und Kahraman.

Wer schießt ein Tor? (von links) Jugendarbeiter Chris, Henrik, Marja, Annika und Kahraman.

Foto: Max Malsch

Beuel. Äußerst besorgt blickt die CDU-Stadtverordnete Monika Krämer-Breuer auf die Zukunft des Jugendzentrums Flax. "Im Freizeitstättenbedarfsplan der Stadt wird erwähnt, dass für das Flax ein neues Konzept entwickelt werden soll. Es ist vorgesehen, das Haus nicht mehr mit dreieinhalb Stellen zu führen, sondern nur noch mit zwei halben Stellen", sagt Krämer-Breuer.

Alarmiert von den Plänen, traf sie gemeinsam mit dem CDU-Stadtverordneten Will Breuers und der CDU-Bezirksverordneten Marlies Engel den Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie, Udo Stein.

"Mir ist nicht verständlich, wie mit dieser weit reduzierten personellen Besetzung die gute Arbeit des Flax weiter fortgesetzt werden kann", sorgte sich Krämer-Breuer. Als quasi einzige städtische Jugendeinrichtung in Beuel-Mitte sei das Haus eine wichtige, unverzichtbare Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche.

Stein pflichtete ihr bei, dass im Jugendzentrum sehr gute Arbeit geleistet werde, betonte jedoch, dass im Zuge der Entwicklung des Freizeitstättenbedarfsplanes genauestens das soziokulturelle Umfeld der Einrichtung geprüft worden sei. "Es stellte sich heraus, dass das gesamte Konzept überdacht werden muss. Derzeit ist geplant, es zum Beginn des Schuljahres nach den Sommerferien 2011 umzusetzen", erklärte Stein.

Nach dem aktuellen Planungsstand soll der Bereich offene Tür, für ihn sind die zwei halben Stellen vorgesehen, das Angebot auf drei Tage in der Woche einschränken. "Als Kürzung verstehen wir dies nicht, sondern als Reaktion auf den tatsächlichen Bedarf. Bisher blieb das Flax am Wochenende geschlossen, das neue Konzept sieht eine Öffnung an Sonntagen vor", sagt Stein.

Notwendig seien die Umstrukturierungen als Reaktion auf die veränderten Tagespläne der Jugendlichen. Viele Schulen im Umfeld des Jugendzentrums haben bereits eine offene Ganztagsschule, die Realschule will demnächst eine Ganztagsbetreuung einführen. "Wenn die Jugendlichen länger in der Schule sind, können sie nicht hier sein", sagte Stein.

Für die Tage, an denen das Haus nicht durch die offene Tür genutzt werde, erarbeite man bis Ostern ein Konzept der engeren Zusammenarbeit mit den Schulen. "Wie es genau aussehen wird, steht noch nicht fest", sagte Stein. "Ich verstehe nicht, wieso die offene Tür schon auf zwei halbe Stellen zusammengestrichen werden kann, ohne das überhaupt ein konkretes Konzept feststeht", ärgerte sich Engel. Sie sehe die Pläne als erste Schritte hin zu einem langsamen Sterben des Flax.

"Wir stehen definitiv hinter der Einrichtung und sind für ihren Erhalt. Um ihre Arbeit sinnvoll zu gestalten, muss halt umstrukturiert werden", versuchte Stein zu beruhigen. Das Angebot müsse dahin entwickelt werden, dass es als Dienstleister der Schulen mehr anbieten kann als nur das Schülercafé.

Krämer-Breuer kündigte an, die weitere Entwicklung kritisch zu verfolgen. "Ich bin gegen eine Verringerung des Offenen-Tür-Angebotes. Wir werden von Seiten der Politik nicht alles abnicken."

Das Flax befindet sich an der Ringstraße 68. Mehr unter der Rufnummer (02 28) 46 43 09 und auf www.das-flax.de.

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