Pater Schneider "passt nicht"

Der ehemalige Rektor des Godesberger Aloisiuskollegs Pater Theo Schneider wird doch nicht Leiter der Glaubensorientierung an der Münchener Citykirche St. Marien. Das entschied das Erzbistum München und Freising "nach eingehender Prüfung".

München/Bonn. Der ehemalige Rektor des Godesberger Aloisiuskollegs Pater Theo Schneider wird doch nicht Leiter der Glaubensorientierung an der Münchener Citykirche St. Marien. Nach eingehender Prüfung habe das Erzbistum München und Freising entschieden, "dass Pater Schneider auf diese exponierte Stelle nicht passt", sagte Bernhard Kellner, Pressesprecher des Bistums, dem GA auf Anfrage.

Der Jesuitenorden habe dem Erzbistum dieses Personalangebot gemacht, um einen anderen an St. Marien scheidenden Jesuitenpater zu ersetzen. Schneider sollte diesen Posten am 1. April antreten.

Dem im Februar 2010 im Zuge des Missbrauchsskandals von seinem Ako-Rektorenposten zurückgetretenen Schneider war Mitwisserschaft an Übergriffsfällen vorgeworfen worden. Ende Mai war er als Hausmanager in die Mannheimer Kommunität versetzt worden. Im Oktober machte Schneider von sich reden, als er in der Affäre um wieder aufgetauchtes Beweismaterial erst auf Betreiben der unabhängigen Aufklärungskommission anstößige Schülerfotos eines belasteten Kollegen aushändigte.

Der Wechsel auf eine zentrale Position des Münchener Citypastorals hätte für den Pater den Karriereaufstieg bedeutet. Zumal der Orden dem GA letzte Woche versicherte, Schneider besitze das Vertrauen von Provinzial Stefan Kiechle.

Die Süddeutsche Zeitung titelte über den Fall nun "Ein schwieriger Kandidat". Schneider habe als Ako-Internatsleiter das Fotografieren von Schutzbefohlenen durch den inzwischen verstorbenen Kollegen unterbinden müssen. Der Vertrauensbeweis des Ordens letzte Woche habe sich nun wohl doch nur als "eine Entlastung zweiter Klasse" entpuppt.

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