Sparmaßnahme in Bonn Ohne Sponsor keine Hundekotbeutel

BONN · Weil der Stadt das Geld fehlt, gibt es in Bonn keine kostenlosen Plastikbeutel mehr, um Hundekot zu entfernen - ein Beschluss des Rates.

 Die Spender bleiben, werden aber nicht mehr befüllt.

Die Spender bleiben, werden aber nicht mehr befüllt.

Foto: Bongartz

"Ich habe mich geärgert, fand das kurzsichtig", sagte Daniel Loebenberger. Er denkt, dass die Beseitigung der Hinterlassenschaften teurer als die Tüten sei und forderte nun in einem Bürgerantrag, dass die Spender wieder befüllt werden.

"Speziell auf den Hundewiesen, zum Beispiel in der Rheinaue, ist seit dem Fehlen der Tüten eine vermehrte Verunreinigung mit Kot zu beobachten", sagte Loebenberger am Donnerstagabend in der Sitzung des Bürgerausschusses.

Für die Stadt ist die Sache klar: Hundehalter hätten die Pflicht, die Hinterlassenschaften ihres Tieres selbst zu beseitigen. Eigentlich sei so etwas selbstverständlich. Die Hundesteuer könne man nicht dafür verwenden, Beutel zur Verfügung zu stellen. Denn Steuern seien Abgaben ohne Anspruch auf Gegenleistung, so die Verwaltung.

"Neue Tüten sind rausgeschmissenes Geld"

Michael Krämer (FDP) appellierte ans Gewissen der Hundebesitzer. "Neue Tüten sind rausgeschmissenes Geld." Da könne doch jeder sich für 69 Cent ein Rolle mit Butterbrottüten kaufen. Nach Angaben von Peter Kießling vom Amt für Stadtgrün haben die Beutel im Jahr 15.000 Euro gekostet.

Das Verteilen sei mit der Summe nicht abgedeckt gewesen. "Es gab viel Vandalismus." Leute beschädigten die Spender oder stahlen den Inhalt. "Vielleicht haben einige gedacht, sie könnten damit einfrieren. Das ging aber damit nicht", sagte Kießling.

Die Spender, die rund 80 Euro pro Stück gekostet haben, sollen hängen bleiben. Loebenberger bekam zwar keine politische Rückendeckung für seinen Wunsch. Falls die Stadt aber einen Sponsor findet, vielleicht auch ein Zoogeschäft, soll es auch wieder Beutel geben.

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