Neuverpachtung der Rheinaue: Beteiligte bemühen sich um ein faires Verfahren

"Eine ganz normale Ausschreibung"

Bonn. Viel Wirbel hatte es schon im Vorfeld um die anstehende Neuverpachtung gegeben ( der GA berichtete). Jetzt scheinen alle Beteiligten zu einem sachlichen Verfahren zurückgefunden zu haben.

Dementsprechend hatte sich der Wirtschaftsausschuss am Mittwoch darauf verständigt, sich die Präsentationen beider Bewerber im nicht-öffentlichen Teil zunächst nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen, bevor sie sich in der kommenden Woche in einer interfraktionellen Runde treffen, um nach einer Entscheidung zu suchen.

Nur soviel drang als Eindruck nach draußen: Dirk Dötsch, langjähriger Restaurantleiter, sei blendend vorbereitet gewesen, habe auch manchen Zweifler beeindruckt. Auch Dötsch selbst zeigte sich am Donnerstag mit dem Verlauf zufrieden: "Ich habe meine Leistung dargestellt und mein Team." Wie es seinem Wunsch nach einer fairen Konkurrenz entspreche, in der fachliche und sachliche Argumente entscheiden.

Ein Anliegen, das seine Kölner Mitbewerber Rodney Ranz und Oliver Diaz teilen. Sie zeigten sich über den vorausgegangenen Wirbel verwundert, schließlich gehe es um "eine ganz normale Ausschreibung". Das Parkrestaurant, aber auch andere Bonner Gastronomiebetriebe hatten sie sich im Vorfeld ihrer Bewerbung genauer angesehen - und sparten auch nicht mit Lob für das dort Geleistete.

Nicht nur die stets freundliche Bedienung, sondern auch arbeitsrechtliche Gründe führen laut Ranz und Diaz dazu, dass sie die heutigen Mitarbeiter des Parkrestaurants weiter beschäftigten wollten und müssten, falls sie zum Zuge kommen sollten. Dötsch dagegen hofft, "sich nun wieder seiner Arbeit widmen zu können". Entscheiden müssten andere.

Die Kölner bestätigten, dass es nach ihrem abgegebenen Angebot vorgesehen sei, im ersten Jahr keine Pacht zu entrichten. "Dafür wollen wir 450 000 Euro in Renovierungen investieren", sagten sie. Nach ihrer Kenntnis sei dies ein übliches Vorgehen.

Was das weitere Vorgehen der Politik angeht, so will der Ausschuss im September eine Entscheidung treffen. Anschließend geht dieses Votum an den Rat. Nicht mit abstimmen wird Walter Düren (BBB): "Ich habe mich selbst für befangen erklärt." Und zwar nachdem sein Geschäftspartner auf dem gemeinsamen Briefpapier ein Empfehlungsschreiben für Dötsch verfasst hatte.

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