Neuer Abfallkalender verursacht Verdruss

BONN · Einigen Ärger bringt der neu gestaltete Abfallkalender 2012 mit sich, der jetzt an 160.000 Bonner Haushalte verteilt worden ist.

"Trotz Gleitsichtbrille kaum zu entziffern", kritisiert eine Bonnerin und fragt: "Wie sollen ältere Bürger damit zurechtkommen? Per Lupe oder Fernglas?" Auch der Beueler SPD-Bezirksverordnete Ralf Laubenthal wertet den "unleserlichen Abfallplaner" als "Beispiel für misslungenen Kundenservice".

Bei ihm würden sich die Beschwerden über die viel zu kleine Darstellung der Termine häufen, nicht nur von älteren Menschen. "Das Ganze sieht aus, als hätte man einen Jahreskalender mal schnell mit ein paar G, P und GB (Gelbe Tonne, Papier und Gelbe Großbehälter, Anm. d. Red.) versehen und dann auch noch auf einem uralten Kopierer vervielfältigt", sagte Laubenthal.

Im Gegensatz zum alten Kalender sind die Abfuhrtermine jetzt nicht mehr nach Monaten sortiert in Spalten untereinander aufgeführt, sondern in einer kalendarischen Jahresübersicht jeweils mit Buchstaben markiert. Auch die Darstellung im Internet unter www.bonn.de sieht anders aus als bisher, beinhaltet aber laut Stadt Bonn die alten Funktionen.

Das städtische Presseamt bestätigt, dass auch im Stadthaus Kritik an dem neuen Abfallplaner eingegangen ist. Der Grund für die neue Optik: Anfang vergangenen Jahres hat die Verwaltung mit der Einführung einer neuen integrierten Abfallwirtschaftssoftware begonnen. Für den Druck des neuen Abfallplaners sowie für dessen Darstellung wurden jetzt erstmals die neuen Software-Module verwendet.

"Weil die Abfallberatung die Tourenplanung komplett überarbeitet und mit der neuen Software erstellt hat, konnte die alte Einzel-Software für den bisherigen Abfallplaner nicht mehr verwendet werden", erläuterte Elke Palm vom Presseamt. Die Abfallberatung habe sich dabei deswegen für ein Kalenderformat entschieden, weil in der Vergangenheit immer wieder der Wunsch nach einer Übersicht in Kalenderform geäußert worden sei, sogar schon einmal per Bürgerantrag, so Palm.

Im Übrigen sei der Planer in der Sitzung des Umweltausschusses im November bereits vorgestellt worden. Aber: "Die Kritik, dass die Schrift unleserlich erscheint, wird bei der Gestaltung des nächsten Abfallplaners berücksichtigt", so Palm.

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