Bonner KEB zieht um Neue Nähe zum Forschungsministerium

Bonn · Nur zwei Bahnhaltestellen entfernt: Die bundesweite Zentrale der Katholischen Erwachsenenbildung ist aus der Joachimstraße an den Rheinweg umgezogen und weihte am Montagmittag ihre neue Geschäftsstelle im Erdgeschoss des Forums Hochschule und Kirche ein.

 Der Umzug in den Rheinweg ist vollbracht: Elisabeth Vanderheiden (2.v.r.) und Andrea Hoffmeier (r.) eröffnen die neuen Räume der Katholischen Erwachsenenbildungsstätte.

Der Umzug in den Rheinweg ist vollbracht: Elisabeth Vanderheiden (2.v.r.) und Andrea Hoffmeier (r.) eröffnen die neuen Räume der Katholischen Erwachsenenbildungsstätte.

Foto: Stefan Knopp

Der Grund für den Standortwechsel ist laut Bundesgeschäftsführerin Andrea Hoffmeier vor allem der, dass man Geld einsparen wolle. Außerdem verspricht man sich Synergieeffekte mit den anderen Institutionen im Forum.

Ein wichtiger Dialogpartner der KEB, die Deutsche Bischofskonferenz, früher nur einen Katzensprung entfernt, rückt dadurch etwas weiter weg. Dafür ist man dem Forschungsministerium in der Heinemannstraße näher gekommen, zu dem die Geschäftsstelle ebenfalls guten Kontakt unterhält. Denn „katholisch“ ist keine Eingrenzung: „Wir verstehen uns als Interessenvertretung zwischen Kirche, Gesellschaft und Staat“, so Hoffmeier. „Und wir sind offen für alle Menschen“, ergänzte die Bundesvorsitzende Elisabeth Vanderheiden. „Man darf sich nicht vorstellen, dass die KEB nur Erwachsenenbildung für Katholiken macht.“

„Lebenslanges Lernen“ will man unterstützen. Dabei stehen einige Themen besonders im Fokus, etwa theologisch-ethische Bildung, Familienbildung sowie aus aktuellem Anlass Arbeit mit Geflüchteten und politische Bildung in einer Aufnahmegesellschaft. Aber das Portfolio ist breit gefächert, die Erwachsenenbildung längst nicht nur auf religiös geprägte Inhalte beschränkt. Den größten Teil macht der Themenbereich Familie/Gender/Generationen aus, dementsprechend sind Familien auch die stärkste Zielgruppe.

Kochen, Erziehung, Arbeit mit Flüchtlingen, Sprachkurse und vieles mehr wird in den der KEB angeschlossenen Einrichtungen angeboten. Neben dem üblichen Programm probiere man auch innovative Projekte und neue Ansätze in der Erwachsenenbildung aus, sagte Hoffmeier, zum Beispiel das „metakognitiv fundierte Lernen“. Dabei geht es um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Denken und Wissen, oder, wie es Vanderheiden knapp formulierte:

„Man lernt, indem man über das Lernen redet.“ Direkten Einfluss auf die Programme der Einrichtungen könne man natürlich nicht nehmen, so Hoffmeier, allenfalls Anregungen geben, Literatur vorschlagen und einen fachlichen Diskurs führen. Das Medium dafür ist die „EB“, die Vierteljahresschrift für Theorie und Praxis rund um Erwachsenenbildung. Sie stellt laut Vanderheiden die auflagenstärkste deutschsprachige Zeitschrift zum Thema dar.

Der Umzug an den Rheinweg 34 fällt in das Jahr des 60-jährigen Bestehens der KEB, die bis Oktober 2013 Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung, kurz KBE, hieß. Großartig feiern werde man das aber nicht, sagte Hoffmeier. Allenfalls mit einem Artikel in der Zeitschrift.

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