Zuständig für 370 Kilometer Fluss Neue Behörde in Bonn regelt die Rheinschifffahrt

Bad Godesberg · In der Stadthalle Bad Godesberg ist das neue Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein aus der Taufe gehoben worden. Damit wurde die Generaldirektion der für die ganze Bundesrepublik zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung nach Bonn gelegt.

 Das Foto zeigt (von links) Alexander Bätz, Brigitta Beul und Hans-Heinrich Witte bei der Eröffnung des neuen WSA Rhein.

Das Foto zeigt (von links) Alexander Bätz, Brigitta Beul und Hans-Heinrich Witte bei der Eröffnung des neuen WSA Rhein.

Foto: Stefan Knopp

Die Mitarbeiter der Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter in Bingen, Köln und Duisburg-Rhein gingen am Donnerstagmittag in der Godesberger Stadthalle recht entspannt in die Mittagspause, obwohl gerade offiziell ihre Ämter als aufgelöst erklärt wurden. Stattdessen wurde das neue WSA Rhein aus der Taufe gehoben. Um ihre Arbeitsplätze bangen müssen die rund 500 Beschäftigten nicht: Die drei bisherigen Standorte bleiben erhalten und niemandem wurde gekündigt.

In Bonn wurde diese Zeremonie begangen, weil die für die ganze Bundesrepublik zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) ihre Generaldirektion Am Probsthof hat. Die Reform ist ein deutschlandweites Projekt: Sie verschlankt die Verwaltung von 39 auf 17 Ämter. Das WSA Rhein ist für 370 Kilometer Rhein zwischen der niederländischen Grenze und der Mainmündung bei Mainz zuständig, und damit für eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten: 70 Prozent aller Transporte der deutschen Binnenschifffahrt werden laut WSV in diesem Revier abgewickelt.

Und weil der Rhein so viel befahren wird, hat man ihn aufgeteilt: Das WSA Oberrhein, das den Strom von Mainz zur Schweizer Grenze abdeckt, wurde bereits im vergangenen Jahr gegründet. „Nicht nur wegen der komplexen Aufgaben macht die Teilung Sinn“, sagt WSV-Präsident Hans-Heinrich Witte: Die Bedingungen erforderten unterschiedliche Spezialisierungen, Schleusen etwa und die Grenzbeziehungen zu Frankreich am Revier Oberrhein, während im neuen Revier die größten deutschen Binnenhäfen liegen – in Duisburg, Neuss und Köln – und man sich mit den Kollegen in den Niederlanden absprechen muss.

Solche Spezialisierungen könne man jetzt „aus einem Guss organisieren“, sagt die neue Amtsleiterin Brigitta Beul, früher Chefin der WSA Duisburg-Rhein und Köln. Sie pendelt künftig zwischen den drei Standorten hin und her. „Jetzt haben wir eine größere Beständigkeit und Sicherheit für die Schifffahrt“, ist sie überzeugt.

„Es war wichtig, die Mitarbeiter in dem Reformprozess mitzunehmen“, sagt Alexander Bätz, Vorsitzender des Bezirkspersonalrates. Alle Beschäftigten erhielten die Garantie, „dass sie gegen ihren Willen den Standort nicht wechseln müssen“, so Witte. Die Beibehaltung der bisherigen Standorte, erklärte Bätz, sei auch für die Kunden aus Schifffahrt, Industrie und dem Privatbereich von Bedeutung.

Das WSA Rhein ist für die Organisation der Binnenschifffahrt im Revier zuständig, aber auch für die Realisierung wichtiger Infrastrukturprojekte: Hier sind die Abladeoptimierungen am Mittel- und Niederrhein und die Liegestellen am Kölner Rheinauhafen sowie am Zollhafen Mainz zu nennen. Ein weiteres Standbein ist der Umwelt- und Naturschutz, den man laut Witte in die Zukunft tragen will. „Die Binnenschifffahrt ist einer der ökologischsten Verkehrsträger“, so Bätz.

Mehr Infos auf www.wsv.de.

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