Nächster Halt: Bundesviertel - ab 2013

Staatssekretär weckt Hoffnungen - OB-Kandidat Dürig kritisiert Dieckmann - Die OB wehrt sich gegen die Vorwürfe

Nächster Halt: Bundesviertel - ab 2013
Foto: privat

Bonn. Früher war es Alltag, dass Staatssekretäre im Bundesviertel zu Gast waren, inzwischen ist es eher eine Rarität. Günter Kozlowski aus dem Düsseldorfer Ministerium für Bauen und Verkehr, war jetzt zum Besichtigungstermin der künftigen Bahnhaltestelle Bundesviertel hinter der Museumsmeile nach Bonn gekommen. Dort stellte er, während die Züge an ihm vorbeirauschten, noch einmal die Wichtigkeit des Projekts heraus.

Was die Gastgeber der Bonner CDU besonders gerne hörten: Der neue Haltepunkt steht im Finanzierungsplan des Landes an vorderster Stelle. "Die Prognosezahlen haben sich jetzt auf 7 000 Fahrgäste erhöht", berichtete Kozlowski. "Dies bestätigt die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit des Projekts." Die Landesregierung werde ihre Zusagen zur Unterstützung einhalten, damit der Haltepunkt bis 2013 fertig sein kann.

CDU-Landtagsabgeordneter Gerhard Lorth ist zuversichtlich, dass das Verfahren zur Planfeststellung im kommenden Jahr eingeleitet wird. Allerdings kritisierte er, die Vereinbarung liege schon seit einiger Zeit unterschriftsbereit bei der Stadt Bonn. Dafür zeigte OB-Kandidat Christian Dürig wenig Verständnis. "Eine so wichtige Maßnahme darf nicht liegen bleiben", sagte er und forderte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann auf, die Vereinbarung zügig zu unterschreiben. Das soll nach GA-Informationen inzwischen auch passiert sein.

Dieckmann hatte postwendend die Vorwürfe der CDU zurückgewiesen. Die Sache sei nicht liegen geblieben oder aufgehalten, sondern zügig behandelt worden, die Planungsvereinbarung sei jetzt unterschriftsreif. Die Stadt verpflichte sich demnach, die Planungskosten für das Planfeststellungsverfahren in Höhe von 200 000 Euro vorzufinanzieren, um das weitere Verfahren zu beschleunigen. "Mir als Nachbarin des geplanten Haltepunktes braucht der OB-Kandidat der CDU die Bedeutung dieses Vorhabens nicht zu erklären", erklärte die in Kessenich wohnende OB.

Die Bahn beabsichtigt, den Schienenhaltepunkt "Bundesviertel" an der Köln-Koblenzer Strecke zwischen Walter-Flex-Straße und Marie-Kahle-Allee zu bauen, damit dort auch alle Nahverkehrszüge halten können. Vorgesehen sind zwei Außenbahnsteige an der bestehenden Strecke sowie eine Bahnsteigunterführung mit Treppen und behindertengerechten Rampen.

Hinzu kommen eine Überdachung auf jedem Bahnsteig, eine elektronische Fahrgastinformation sowie Abstellanlagen für Fahrräder. Die Baukosten von knapp fünf Millionen Euro werden voraussichtlich zu hundert Prozent vom Land gefördert, die Kosten für die laufende Unterhaltung werden von der Bahn getragen. Bei günstigem Verlauf kann 2012 mit dem Bau begonnen werden, so dass der erste Zug zum Fahrplanwechsel 2013 dort halten kann.

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