Ausstellung in Bonn Dinosaurierskelette im Museum Koenig

Bonn · Mit einer Länge von 27 Metern war der Sauropode "Arapahoe" ein Gigant. Allein ein einziger Oberschenkelknochen des Langhalsdinosauriers kam auf eine Länge von 1,60 Meter. Das Skelett des Sauropoden ist eines von zahlreichen spektakulären Ausstellungsstücken, das vom heutigen Tag an viele Besucher in die Ausstellung "Groß, größer - Dinosaurier" locken wird.

Museum Koenig Bonn: Dinosaurier in Ausstellung zu sehen
Foto: Benjamin Westhoff

Das aus 80 Prozent Originalknochen bestehende Ausstellungsstück ist das längste heute existierende Originalskelett eines Dinosauriers in Europa. Dass es der Nachwelt präsentiert werden kann, ist in erster Linie Hans Jakob Siber zu verdanken: Der Direktor des Sauriermuseums Aathal in der Schweiz war im Jahr 2010 im US-Bundesstaat Wyoming unterwegs, als er den Fund seines Lebens machte: "Wir hatten damals schon 15 Jahre in Wyoming gegraben und waren auf der Suche nach einer neuen Grabungsstelle.

Dabei sind wir auf eine Fundstelle gestoßen, an der schon drei von vier Langhals-Dinosaurier-Skeletten ausgegraben waren. Der vierte lag an der tiefsten Stelle. Ich suchte etwas ganz großes, das war meine Herausforderung", blickt Siber zurück. 14 Jahre hatte er zum damaligen Zeitpunkt gegraben, das 27 Meter lange Fundstück übertraf alle zuvor entdeckten Fundstücke um Längen. "Wir waren mit einer Equipe von zehn Leuten vor Ort, darunter Studenten aus Bonn.

Insgesamt hatten wir über einen Zeitraum von fünf Jahren gegraben", berichtet Siber. Zwei Jahre dauerte die Präparation. Das Institut für Geowissenschaften, Abteilung Paläontologie der Uni Bonn, hatte die Größenforschung der Fundstücke übernommen und die Ausstellung im Museum Koenig mit ermöglicht. "Diese Ausstellung zeigt, was den Wissenschaftsstandort Bonn ausmacht", freut sich Bernhard Misof, kommissarischer Direktor des Museum Koenigs über die gelungene Kooperation mit der Uni Bonn.

Fotos. Dinosaurier-Ausstellung im Museum König
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Groß, größer, Dinosaurier

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Zu den weiteren Höhepunkten unter den Exponaten zählen drei weitere Original-Skelette von Dinosauriern, der älteste 210 Mio. Jahre alt, mit Knochen, die eine Länge bis zu 40 Meter erreicht haben. Ein absolutes Unikat in der Ausstellung ist das knapp zwei Meter lange Skelett eines Sauropoden-Babys. Neben Infotafeln zur Geschichte der Dinosaurier findet man in der Ausstellung auch Videos, die es ermöglichen, den Wissenschaftlern der Uni Bonn bei der Forschung über die Schulter zu schauen.

Die Erforschung des Gigantismus, den die Dinosaurier verkörpern, zieht sich als Leitthema durch die Ausstellung. Besucher kommen hier dem Geheimnis auf die Spur, warum Dinosaurier so lange gelebt hatten, wie man ihr Alter bestimmen kann, und wie sie ihre unglaubliche Größe erreichen konnten. Langhalsdinosaurier erreichten ein Lebendgewicht von 80 Tonnen und wurden bis zu 40 Meter lang. "Der Hals eines Dinosauriers war zwölf bis 15 Meter lang, der Hals einer Giraffe ist gerade mal drei Meter lang", verdeutlicht Martin Sander, Professor der Abteilung Paläontologie am Institut für Geowissenschaften der Uni Bonn die Dimensionen.

Auch die Frage, wie Dinosaurier über einen Zeitraum von 150 bis 160 Millionen Jahren leben konnten und wie ein Meteoriten-Einschlag der Ära der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren ein Ende gesetzt hatte wird in der Ausstellung erläutert. "Das Legen der Eier, die Warmblütigkeit, die Vogellunge und die Tatsache, dass Dinosaurier nicht kauen, haben dazu beigetragen, dass sie größer werden konnten als Säugetiere", sagt Sander. "Wir sind stolz auf die Ausstellung, weil sie zeigt, dass unsere Kooperation mit der Uni Bonn auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Die Ausstellung bietet Spektakuläres für jedes Alter - von drei Jahren bis 90 Jahren", sagt Sabine Heine, Öffentlichkeitsarbeit am Museum Koenig über den Start der Ausstellung.

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