Mit Zeitung geschlagen, nicht mit Stein

Staatsanwaltschaft und Polizei haben den Vorfall aus dem Café am Münsterplatz, bei dem ein amerikanischer Journalist nach eigenen Angaben schwer verletzt worden sein soll, geklärt.

Bonn. (dab) Staatsanwaltschaft und Polizei haben den Vorfall aus dem Café am Münsterplatz, bei dem ein amerikanischer Journalist (51) nach eigenen Angaben schwer verletzt worden sein soll, geklärt.

Nach den Worten von Fred Apostel, Sprecher der Anklagebehörde, sei der Medienmann keineswegs mit einem Stein, wie der 51-Jährige selbst behauptet hatte, niedergestreckt worden. Vielmehr sei er mit einer zusammengerollten Zeitung auf den Kopf geschlagen worden.

Nachdem die Polizei den Verdächtigen und einen weiteren Augenzeugen ermittelt und gehört hatte, steht für die Beamten fest: Am Montag vergangener Woche hatte sich am Rande einer Kundgebung gegen den Angriff Israels auf einen Hilfskonvoi der Palästinenser ein verbaler Streit in dem Café entwickelt, nachdem ein Demonstrant den Gästen über den Grund der Veranstaltung auf dem Münsterplatz berichtet hatte.

Es sei zunächst zu einem "unfreundlichen Wortwechsel" zwischen dem Journalisten und dem Zeugen gekommen, sagte Apostel am Donnerstag auf Anfrage. Der 70-Jährige, der hinter dem Amerikaner am Tisch gesessen hatte, mischte sich im Verlauf der Auseinandersetzung verbal, aber keineswegs beleidigend ein, worauf der 51-Jährige ihm laut Staatsanwaltschaft mit einem vulgären Ausspruch antwortete. Der 70-Jährige sagte dem GA, er habe daraufhin "in einem Reflex mit der halben, zusammengerollten Tageszeitung nach hinten geschlagen und dabei den Kopf des Mannes getroffen".

Nach den Worten Apostels fiel dieser keineswegs um, und im Krankenhaus seien auch keine Verletzungen festgestellt worden. Der 70-Jährige hat inzwischen seinerseits Anzeige gegen den Journalisten erstattet - wegen Beleidigung.

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