Mehr Risiko, mehr Kontrolle

In Bonn finden jährlich zwischen 1 900 und 2 000 Lebensmittelkontrollen statt

Mehr Risiko, mehr Kontrolle
Foto: ap

Bonn. Gammelfleisch in München, Gammelfleisch in Kerpen, Gammelfleisch in Hamburg. Doch in Bonn sieht es nach Angaben des Amtes für Umwelt und Verbraucherschutz anders aus. Hier gebe es keine großen Kühlhäuser, in denen Ekelfleisch tonnenweise gestapelt werden könne, sagt Amtsleiterin Ute Zolondek, die mit ihren Kollegen seit rund eineinhalb Monaten für die Lebensmittelkontrollen zuständig ist.

Doch manchmal tut es auch ein kleines, wie beim bisher einzigen Bonner Fall: "Der Fund von Gammelfleisch 2005 in der Weststadt war für Bonner Verhältnisse groß, obwohl das Kühlhaus kleiner als eine Garage war", räumt Zolondek ein. Der Lebensmittelhändler habe sein Gewerbe für Fisch und Fleisch nach einem Gewerbeuntersagungsverfahren der Stadt abgemeldet. Anfang Januar sei eine neue Firma in die Räume eingezogen.

Unter die Lupe genommen werden alle Betriebe, die mit Lebensmitteln zu tun haben. Wer wie oft überprüft wird - jährlich finden 1 900 bis 2 000 Kontrollen statt -, richtet sich nach mehreren Faktoren, so Zolondek. Wie hat sich der Betrieb bisher dargestellt, unter welchen Bedingungen wird gearbeitet, welche Lebensmittel werden geführt? Ein Unternehmen, das Babynahrung oder Fleisch vertreibe, werde öfter untersucht als ein Getränkehandel. "Das nennt man risikoorientierte Kontrolle", sagt Zolondek.

Aber: "Es gibt dafür noch keine verbindlichen Vorgaben des Landes." Das bedeutet, dass nicht festgelegt ist, welchen Betrieb die Kontrolleure wie oft aufsuchen sollen. Verdächtige Lebensmittel werden in Bonn untersucht - oder nach Aachen, Köln, Leverkusen oder Krefeld geschickt. "Das ist die Arbeitsteilung in NRW", erklärt Zolondek.

Um die Qualität der Überwachung zu erhalten, werden alle Abläufe lückenlos dokumentiert. "Die Arbeit wird dadurch transparenter", sagt Zolondek. Außerdem seien die Kontrolleure gegen den Verdacht gefeit, einige Firmen strenger zu überprüfen als andere.

Verbraucherhinweise an die Rufnummer (02 28) 77 27 56.

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