Marketingkonzept: Vierklang soll Signal setzen

Wirtschaftsausschuss gibt Entscheidung an Rat weiter

Bonn. Ist es nun ein gelungenes Konzept oder ein halbgarer Vorschlag? An dieser Frage entzündete sich am Donnerstag die Diskussion in der Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses. Einziger Tagesordnungspunkt: Das Marketingkonzept der Stadt Bonn, dem die Ausschussmitglieder grünes Licht geben sollten.

Als Dachmarke, mit verschiedenen thematischen Abwandlungen, soll der Vierklang "Freude. Joy. Joie. Bonn." für die Stadt werben ( der GA berichtete). Internationalität und eine Referenz zu Beethovens Neunter Symphonie soll der Slogan ausdrücken.

Je 300 000 Euro stehen dieses und nächstes Jahr zur Verfügung. Doch allzu große Sprünge seien damit nicht zu machen, sagte Stadtsprecher Friedel Frechen, der das Konzept vorstellte. So kosten beispielsweise Anzeigenseiten in den fünf führenden deutschen Magazinen etwa 880 000 Euro, Werbebanner für einen Monat am Flughafen Köln-Bonn 130 000 Euro.

"Wenn nicht einmal dafür das Geld reicht, wie soll das Konzept Bonn international bekannt machen", fragte Grünen-Geschäftsführer Tom Schmidt. Eine Dachmarke müsse das Alleinstellungsmerkmal einer Stadt darstellen. "Bei diesem Konzept sehe ich die Gefahr der Beliebigkeit", sagte er. Seine Fraktion beantragte, dass die Verwaltung erst Details in puncto Zusammenarbeit mit Partnern aus Kultur und Unternehmen sowie finanzieller Umsetzung präsentiert, bevor ein Beschluss gefasst wird.

"Was das Geld angeht, müssen wir uns nun mal damit zufrieden geben, was wir haben", hielt Adi Eickhoff (SPD) dagegen. Er halte das Konzept für eine gute Grundlage, um das Image Bonns darzustellen. Auch Guido Déus lobte das Konzept als mutig und innovativ. "Es gibt das Lebensgefühl in unserer Stadt gut wieder", so der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende. Doch auch er äußerte Bedenken, ob das Geld reicht.

"Wir brauchen den Beschluss", appellierte Frechen. Die Zeit dränge, denn die Gelder für 2008 verfielen, würden sie nicht abgerufen. Zusagen der Bonner Unternehmen zur Zusammenarbeit seien da. "Wir wollen den interfraktionellen Arbeitskreis weiter an der Konzeptentwicklung beteiligen", so Frechen.

Auch Bärbel Dieckmann, die schon für die nachfolgende Hauptausschusssitzung anwesend war, drängte auf einen Beschluss: "Ohne diesen können wir nicht weiterarbeiten." Am Ende stimmte der Wirtschaftsausschuss einstimmig dafür, die Entscheidung am 23. Oktober im Rat zu fällen und offene Fragen bis dahin von der Verwaltung klären zu lassen.

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