Mariams Pate heißt Christian Wulff
Bonn · Familie Salem aus Bonn bekommt für ihr siebtes Kind die Ehrenpatenschaft des Bundespräsidenten - und ein Sparbuch über 600 Euro.
Wenn Familie Salem am großen Tisch im Gobelinsaal des Alten Rathauses Platz nimmt, dann ist der Tisch zur Hälfte besetzt. Denn Ahmad Salem und Nada Qashoa haben sieben Kinder. Und für das siebte Kind, die kleine Mariam, übernimmt der Bundespräsident die Ehrenpatenschaft. Wenn man einen Antrag stellt.
Ahmad Salem hat diesen Antrag gestellt. Am Donnerstag bekamen er und seine Frau von Bürgermeister Helmut Joisten die Urkunde überreicht. Dazu gab es ein Sparbuch über 600 Euro. 500 Euro gibt es bei der Ehrenpatenschaft immer, 100 Euro steuerte die Stadt bei. "Es ist schön, dass Sie sich mit Bonn solidarisieren und auch zeigen, dass Sie sich in der Stadt wohlfühlen", sagte Joisten. Er bedankte sich bei den Eltern dafür, dass sie sieben Kinder bekommen haben. "Die Stadt und das Land brauchen Kinder."
Die Kinder, sechs Mädchen und ein Junge, nahmen die Ansprache kichernd zur Kenntnis. Samira (17), Rania (14), Dinadoha (12), Samia Sarah (10), Nabila (9) und Amro (8) heißen die Kinder, der Star des Tages aber war die sechs Monate alte Mariam. Sie saß ganz entspannt in ihrem Kinderwagen. Auch die Mutter hat die Ruhe weg. Wie behält man sieben Kinder im Griff?
"Das ist schon viel Stress, aber es geht", sagt die 39-Jährige. Muss sie viel schimpfen? Die Mutter lächelt. Und nickt kaum merklich. Vater Ahmad genießt den Kinderreichtum. "Ich fühle mich wohl, wenn ich nach Hause komme und meine Kinder um mich habe", so der 59-Jährige. Mit zunehmendem Alter brauche er immer mehr Kontakt zu seinen Kindern. Die Familie, alle deutsche Staatsbürger, stammt aus Jordanien und wohnt in Dransdorf.
