Linksabbiegen auf B 9 auf ewig unmöglich

Anwohner wollen weiter von der Ollenhauerstraße in Richtung Bonn-City abbiegen - Stadt lehnt ab

Linksabbiegen auf B 9 auf ewig unmöglich
Foto: Frommann

Bonn. 34 Jahre lang haben die städtischen Planer für ein Projekt gekämpft, mit dem vor wenigen Tagen begonnen wurde: die Verlängerung des U-Bahntunnels an der B 9 in Richtung Bad Godesberg um 140 Meter.

Für Autofahrer hat dies eine gravierende Änderung zur Folge, denn sie können nicht mehr von der Ollenhauerstraße nach links auf die B 9 in Richtung Innenstadt fahren. Nun fordern Anwohner per Bürgerantrag eine weitere Verlängerung des Tunnels hinter die Kreuzung Ollenhauerstraße/B 9, um weiterhin nach links abbiegen zu können. Doch die Stadtverwaltung lehnt das ab.

Im Sinne der Initiatoren des Bürgerantrags argumentiert auch GA-Leser Hanspeter Gühne: "Die Kreuzung ist für die Ortsteile Dottendorf und Gronau/Johanniter-viertel als einzige direkte Straßenverbindung unverzichtbar; die Bewohner des Johanniterviertels sind auch abhängig von der Infrastruktur in Dottendorf, so von den Schulen und den Einkaufsmöglichkeiten."

Doch die Stadtplaner sehen das anders, da für sie ein rasches Weiterkommen mit der Bahn Priorität hat. "Als wesentlicher Baustein für die Beschleunigung der Stadtbahn wird eine Aufhebung der Kreuzung Ollenhauerstraße/ Friedrich-Ebert-Allee gesehen, da durch die vielfältigen Fahrzeugquerungen die gegenseitigen Beeinträchtigungen sehr groß sind."

Will heißen: Die Bahnen - bis zu 30 pro Stunde - verlieren zu viel Zeit, wenn sie, wie bisher, an dieser Ecke lange warten müssten, da für die aus der Ollenhauerstraße kommenden Autos die Ampeln auf Grün stehen. Die neue Stadtbahn-Haltestelle wird nun genau dort gebaut, wo sich jetzt noch die Kreuzung befindet. Die Arbeiten haben bereits begonnen; schon jetzt ist der Linksabbieger gesperrt.

In ihrer Antwort auf den Bürgerantrag weist die Verwaltung darauf hin, dass bereits Mitte der siebziger Jahre im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens die Bürger Anregungen und Bedenken zu dem Projekt vorgetragen hatten, die "behandelt worden sind, so dass letztendlich diesem Projekt keine Einwände entgegenstanden".

Als Alternative zur bisherigen Route bietet die Stadt diese Strecke an: Autofahrer, die aus Richtung Dottendorf kommen, können links in die Baunscheidtstraße und anschließend rechts in die Marie-Kahle-Allee abbiegen und kommen dann, links herum, auf die B 9. Oder man fährt die Baunscheidtstraße weiter und biegt in die Walter-Flex-Straße ab; von dort kommt man ebenfalls auf die B 9.

Nach Angaben von Monika Frömbgen vom städtischen Presseamt soll der verlängerte U-Bahntunnel im Mai 2010 fertig sein. Anschließend beginnen die Arbeiten am sogenannten Trajektknoten - an jenem Kreisel nach dem Vorbild des Endenicher Eis, der dort entsteht, wo jetzt die U-Bahn an der B 9 wieder ans Tageslicht kommt.

Dieser Kreisel gewährleistet ab 2011 ein kreuzungsfreies Befahren der B 9 mit Abbiegemöglichkeiten in die Marie-Kahle- und in die Franz-Josef-Strauß-Allee. Monika Frömbgen: "Während der Bauarbeiten am Kreisel stellen wir sicher, dass die B 9 an dieser Stelle in alle Richtungen offen bleibt."

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