Kommentar: Seltene Zivilcourage

Die Zivilcourage, die eine Passantin in der Bonner Innenstadt zeigte, kann gar nicht genug gewürdigt werden. Als die 38-Jährige sah, wie eine Mutter auf offener Straße auf ihr kleines Kind einprügelte, ging sie nicht einfach weiter wie viele andere.

Sie ging vielmehr dazwischen und ließ sich auch nicht davon beeindrucken, dass die wütende Frau nun ihr Prügel androhte.

Damit nicht genug: Aus grundsätzlicher Sorge um das Wohl des misshandelten Kindes sorgte die Passantin dafür, dass die Polizei eingeschaltet wurde. Dadurch kam ein Strafverfahren in Gang, was bei der drogensüchtigen Mutter offenbar einen Weckruf verursachte: Sie hat mittlerweile selbst beim Jugendamt um Hilfe gebeten.

Dieser Fall ist deshalb so bemerkenswert, weil er so einzigartig ist. Und alle die beschämt, die wegsehen und weitergehen, wenn direkt vor ihren Augen jemand Hilfe braucht. Und wer von uns war nicht schon einmal Zeuge einer Situation, die beunruhigend wirkte und nicht klar erkennen ließ, ob ein Mensch, Kind oder Erwachsener in Not war?

Doch anstatt etwas zu unternehmen, ging man - mit flauem Gefühl - weiter, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Wir sollten auch stehenbleiben und Zivilcourage zeigen.

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