Kommentar: Neues Jahr, neue Baustelle

Das neue Jahr steht vor der Tür, und damit die nächste Großbaustelle in Bonn. Zwei Jahre lang wird auf der B 9 ein neuer Verkehrsknoten gebaut werden. Für Autofahrer, die dort jetzt schon im Stau stehen, keine angenehme Vorstellung.

Der Plan stammt noch aus alten Hauptstadtzeiten, ist aber aktueller denn je. Denn er soll helfen, das Bundesviertel mit inzwischen mehr als 40.000 Arbeitsplätzen besser zu erreichen. Ist der mächtige Kreisverkehr erst fertig, wird auch klar, warum der Tunnel der Stadtbahn um 150 Meter verlängert werden musste.

Denn die frühere Tunnelausfahrt war dem neuen Kreisel im Weg. Insofern diente die 14-Millionen-Investition in den längeren Bahn-Tunnel auch dem besseren Vorankommen der Autos.

An neuen Verkehrsprojekten ist in den vergangenen Jahren in Bonn nicht mehr viel umgesetzt worden. Die Einweihung des Bad Godesberger Straßentunnels war 1999, die Verlängerung der Südbrücke bis zur Nahum-Goldmann-Allee ist auch schon sechs Jahre her. Verzichten will darauf heute keiner mehr.

Allerdings sind alle genannten Projekte auch Beispiele für die übermäßig lange Dauer von Planungsabläufen in Deutschland. Wenn mehr als 35 Jahre alte Ideen erst jetzt umgesetzt werden, zeugt das von viel Bürokratie, aber nicht von schnellem Handeln.

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