Kommentar: Mit Ruhe und Gelassenheit

Wie fahre ich heute zur Arbeit? Eine Frage, die sich viele Menschen in der Region seit dem Wochenende stellen. Eine Patentlösung gibt es nicht. Gute Schleichwege und eine gehörige Portion Glück sind gefragt.

Das Wochenende hat gezeigt, irgendwie kommt man durch, trotz Verkehrsstaus und Vollsperrungen. Gestern am späten Mittag war die A 560 in Höhe Siegburg blockiert. In der Kreisstadt ging nichts mehr. Am Sonntagabend traf es dann die B 42 - und nicht nur die. Am Bertha-von-Suttner-Platz errichteten Polizeibeamte eine Absperrung. Und so richtig rund soll es dann ja heute gehen.

Obwohl die Region eine Art Ausnahmezustand erlebt, bricht das öffentliche Leben nicht zusammen. Polizeibeamte wohin man schaut, unvorhersehbares Verkehrschaos sowie kleine und große Demonstrationen werden von den Bürgern mit Gelassenheit und Ruhe hingenommen. Bonn und die Nachbarschaft haben aus früheren Jahren viel Erfahrung mit öffentlichen Großveranstaltungen. Aber auch die bönnsche Mentalität hilft sicherlich beim Umgang mit diesem Trubel - frei nach Artikel 3 des Rheinischen Grundgesetzes "Et hätt noch emmer joot jejange".

Bis jetzt jedenfalls hat sich die Region wieder einmal als guter Gastgeber und Veranstaltungsort für die Afghanistan-Konferenz präsentiert. Vielleicht denkt die Bundesregierung doch noch einmal über den geplanten Verkauf des Gästehauses auf dem Petersberg nach. Kleiner Tipp für die Berliner Politik: Und wieder bietet sich ein Blick ins Rheinische Grundgesetz an. Artikel 9 lautet "Wat soll dä Quatsch?"

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