Kommentar: Gelegenheit für Kritik

Der Islam gehöre inzwischen zu Deutschland. Sagte Bundespräsident Wulff am Tag der Deutschen Einheit, der zugleich Tag der offenen Moscheen ist. Ein Beispiel dafür soll die geplante Moschee an der Brühler Straße werden.

Der Islam gehöre inzwischen zu Deutschland. Sagte Bundespräsident Wulff am Tag der Deutschen Einheit, der zugleich Tag der offenen Moscheen ist. Ein Beispiel dafür soll die geplante Moschee an der Brühler Straße werden. Die gibt sich offen und gesprächsbereit. Was begrüßenswert ist. Und dem Anschein nach so auch von der Mehrzahl der künftigen nicht-muslimischen Nachbarn gesehen wird.

Doch jenseits der vor dem Hintergrund der hitzigen Sarrazin-Debatte überraschend wohlwollenden Gesprächsatmosphäre am Mittwochabend schien auch hier und da Skepsis durch. Man konnte erahnen, dass dem ein oder anderen nicht-muslimischen Teilnehmer noch ganz andere Fragen als die gestellten auf den Nägeln brannten.

Im Sinne eines auch in Bonn dringend nötigen offenen Dialogs mit den Muslimen gehören aber auch unbequeme Themen auf den Tisch. Weil - um nur ein Beispiel zu nennen - zwar keine Großmoschee gebaut wird, aber eine große und damit potenziell unübersichtlichere Moschee. Die Gefahr, dass sie radikale muslimische Rattenfänger speziell für Jugendliche anzieht, ist nicht von der Hand zu weisen. Umso wachsamer muss der Verein selbst später sein.

Am Runden Tisch, den die Integrationsbeauftragte sinnvollerweise als Reihe konzipiert hat, bietet sich neben der wichtigen Klärung für bauliche Fragen die hervorragende Gelegenheit für die Bürger, auch diese kritischen Fragen anzusprechen.

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