Kommentar: Es wird eng

Es scheint ein großes Problem der Selbst- und Fremdwahrnehmung zu geben: Da gibt es einen Oberbürgermeister, der glaubt, er praktiziere in Sachen WCCB-Skandal eine neue Qualität der Transparenz gegenüber dem Stadtrat, und ebendieser Stadtrat wirft dem OB das Gegenteil vor.

Es ist eine Volksvertreter-Versammlung, die, folgt man dem WCCB-Prüfbericht, nach Strich und Faden belogen worden ist - und nun verständlicherweise extrem sensibel reagiert auf alles, was nach Verschleierung aussieht.

Immer mehr Ratsvertreter beklagen, die Schweigepolitik der Vorgängerin Bärbel Dieckmann werde fortgesetzt. Hinter vorgehaltener Hand sehen das inzwischen auch einige SPD-Parteifreunde von Nimptsch so. Vielleicht heckt der OB einen ausgeklügelten Schachzug - einen Null-Euro-Coup für Bonn? - aus, dass alles geheim bleiben muss.

So unwahrscheinlich das angesichts der komplizierten Gemengelage ist: Geheimniskrämerei ist für diese Stadt nach der WCCB-Vorgeschichte eine Zumutung. Der Bürger wünscht Fortschritt in der Sache und keine Verteuerung durch ergebnislose Beratung. Es wird eng für den OB - und seine Berater.

[ zum Bericht]

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