Kommentar: Ein Bekenntnis

Keine Frage: Firmenmuseen, zumal mit den obligatorischen Einkaufsmöglichkeiten, sind ein probates Instrument zur Absatz- und Umsatzsteigerung. Welche Familie wird schon (in harmonischer Stimmung) ein Gummibärchenmuseum besuchen, ohne später den Heimweg mit den beliebten bunten Tüten anzutreten? In ausreichender Menge, versteht sich.

Weil unternehmerisches Handeln aber erstens völlig legitim ist, zweitens zur Arbeitsplatzsicherung beiträgt und in diesem Falle drittens die Stadt Bonn um eine bekannte Sehenswürdigkeit bereichern könnte, sollte die Idee eigentlich nur Unterstützer finden. Verkehrsanbindung und Parkplatzfrage dürften in dem gewerblich geprägten Umfeld an der Friesdorfer Straße jedenfalls zu den eher nachrangigen Problemen gehören.

Hans Riegels Ansinnen birgt aber noch andere Aspekte: Mit der Auffrischung des Standortes Bad Godesberg gibt der 88-Jährige ein Bekenntnis zur Firmen- und Familientradition ab. Anders gesagt: Ein Museum könnte Riegel auch auf der "grünen Wiese", an der Autobahn bauen. Tut er aber nicht.

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