Bürgermeisterposten Knatsch um OB-Vertreter in Berlin

BONN · Schon seit geraumer Zeit fühlen sich die beiden Stellvertreter von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD), Helmut Joisten (CDU) und Angelika Kappel (Grüne ) - anders als dessen Parteifreund und 2. Bürgermeister Horst Naaß -, vom OB übergangen.

In seiner Funktion als Repräsentant der Stadt Bonn nehme Nimptsch außergewöhnlich viele Termine wahr und ließe den beiden Politkern aus der schwarz-grünen Ratsmehrheit kaum Gelegenheit, selbst Repräsentationspflichten zu übernehmen, hört man aus den Fraktionen von CDU und Grünen.

Auch wenn bei den Bürgermeisterposten die Politik außen vor bleiben sollte, so vermutet man bei Schwarz-Grün mittlerweile handfeste politische Gründe. Jüngster Fall: Auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin war kein offizieller Repräsentant der Stadt Bonn zugegen. Grund: Nimptsch befand sich in Urlaub.

"Dann hätte sein erster Stellvertreter Joisten den Termin wahrnehmen müssen", meint CDU-Fraktionsgeschäftsführer Georg Fenninger. "Die Vertretung des Oberbürgermeisters ist in der Gemeindeordnung eindeutig geregelt, und dennoch finden in der Verwaltung immer wieder recht eigenwillige Auslegungen statt.

Dies war unter OB Bärbel Dieckmann schon gelegentlich so und tritt heute in gewissen Bereichen erneut zutage", erklärt er in einem Schreiben an die Verwaltung. Fenninger will wissen, warum Frithjof Kühn (CDU), Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, mit der Vertretung Bonns beauftragt war.

Elke Palm vom städtischen Presseamt erklärte am Donnerstag dazu auf GA-Nachfrage: "Die Bürgermeister standen als Vertreter gar nicht zur Debatte". Denn: Der Kreis sei Mitgesellschafter der Tourismus- und Congress GmbH, die den gemeinsamen ITB-Stand der Städte Bonn, Düsseldorf und Köln organisierte. Der OB habe Kühn die Gelegenheit geben wollen, ihn in Berlin zu vertreten. Ansonsten hätte dies jemand aus der Stadtverwaltung übernommen, so Palm.

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