In der Proffe: Erinnerung an den Weinanbau

"Proffe" ist die rheinische Form für das mittelhochdeutsche Wort Pfropfen, was in etwa Pfropfreis oder Setzreis bedeutet.

In der Proffe: Erinnerung an den Weinanbau
Foto: Max Malsch

Oberkassel. (ahk) Der Weg In der Proffe wurde Ende der 1950er Jahre angelegt und von 1960 bis 1967 bebaut. Zum Rhein hin wurde eine Grünanlage geschaffen. Laut Ratsbeschluss von 1962 erhielt der den Namen In der Proffe. Der Name ist aber schon viel älter und geht zurück auf eine alte Flurbezeichnung, die bereits im Lagerbuch des Mönchshofes von 1443 verzeichnet ist - er erinnert an den in dieser Gegend ehemals blühenden Weinanbau.

"Proffe" ist die rheinische Form für das mittelhochdeutsche Wort Pfropfen, was in etwa Pfropfreis oder Setzreis bedeutet. Wobei das Weintrinken in dieser Zeit nichts mit Genießen oder "sich mal ein Gläschen gönnen" zu tun hatte, wie Hans Lennarz vom Beueler Heimat- und Geschichtsverein erklärt. Es war vielmehr eine Notwendigkeit: "Wein war das einzige sterile Getränk."

Unter den Franzosen von 1806 bis 1813 begann die Umwandlung der Wein- in Obstgärten. Und ab etwa 1830 verloren Landwirtschaft und Weinbau zunehmend ihre Bedeutung gegenüber der immer stärker werdenden Basalt-Industrie. Der Weinanbau wurde von den sich ausdehnenden Steinbruchbetrieben verdrängt.

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