In Bonn und der Region sind 290 Kripobeamte im Einsatz

Rund 50 000 Straftaten in Bonn und der Region registriert die Polizei durchschnittlich im Jahr. Etwa jedes zweite Verbrechen wird aufgeklärt. Die 290 Kriminalbeamten der Behörde, darunter 34 Frauen, sind bei allen Delikten in der Stadt Bonn, im Vor- und Siebengebirge und in Wachtberg zuständig.

In Bonn und der Region sind 290 Kripobeamte im Einsatz
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Bonn/Region. (dab) Rund 50 000 Straftaten in Bonn und der Region registriert die Polizei durchschnittlich im Jahr. Etwa jedes zweite Verbrechen wird aufgeklärt. Die 290 Kriminalbeamten der Behörde, darunter 34 Frauen, sind bei allen Delikten in der Stadt Bonn, im Vor- und Siebengebirge und in Wachtberg zuständig.

Wenn es um herausragende Verbrechen wie zum Beispiel ein Tötungsdelikt geht, sind sie im Rahmen der sogenannten Kriminalhauptstellenverordnung zudem im gesamten Gebiet der Polizeibehörden Siegburg und Euskirchen zuständig. Die einzige Frau in der Leitungsfunktion in der Bonner Polizeibehörde leitet gleich die gesamte Abteilung: Gerlinde Hewer-Brösch. Sie ist 54 Jahre alt und Leitende Kriminaldirektorin.

Unter ihrer Führung gliedert sich die Bonner Kripo in vier Inspektionen, in denen 16 Kriminalkommissariate (KK) zusammengefasst sind. Zur Inspektion 1 (Zentrale Aufgaben), die von Kriminaldirektor Hans-Willi Kernenbach (55) geleitet wird, gehört das KK 11. Unter ihrem Chef Jochen Grünkemeyer (55) ermitteln die Beamten bei Mord, Totschlag, Brand- und Sittendelikten sowie Vermisstenfällen.

Grünkemeyer sagt: "Mich reizt die Komplexität der Ermittlungen im Bereich der Tötungs- und Sexualdelikte." Das KK 12 (Vermögens-, Beamten- und Korruptionsdelikte) leitet Otto Kurenbach (58). Er ist seit mehr als 35 Jahren bei der Bonner Kripo tätig. Der 49-jährige Franz Weiß ist Chef des KK 13 und damit der Fahndung sowie der Kriminalwache. Interessant, so Weiß, sei vor allem die Vollstreckung von Haftbefehlen bei den "schweren Jungs".

Die Beamten des KK 14 bekämpfen unter Peter Feldmann (55) die Rauschgiftkriminalität. Er ist "Kripobeamter aus Überzeugung". Dem KK 15 - Erkennungsdienst und kriminaltechnische Untersuchungsstelle - steht Günter Petermann (53) vor. Seine Aufgabe hat für ihn einen hohen Stellenwert: "Ohne Sachbeweis lassen sich viele Taten nicht aufklären." Leiter des Kommissariats Vorbeugung ist Hermann-Josef Borjans (51).

Hinter der Kriminalinspektion 2 verbirgt sich die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, hinter der Kriminalinspektion 3 der Staatsschutz. Leiter sind Axel Haas und Gabriele Mälchers. Sie wollen sich, wie ihre Mitarbeiter, wegen der Brisanz ihrer Aufgaben nicht im Foto zeigen. Chef der Kriminalinspektion 4 (Regionale Aufgaben) ist Martin Göbel, 51 Jahre alt. Das KK 41 (allgemeine Kriminalität in der Innenstadt) leitet Klaus Steinhaus (59).

1978 ging er zum Bundeskriminalamt, 1990 "zur richtigen Polizei". Sein Kollege im KK 42, Klaus Schreer (51), bekämpft mit seiner Truppe Raubdelikte und fahndet nach Intensivtätern. 2006 hat er unter anderem die "Ermittlungsgruppe Intensivtäter" eingerichtet. Peter Linden (49) führt das KK 43, (KfZ-Delikte). Die Herausforderung in seinem Job, so sagt Linden, "liegt im Erkennen von Tatserien und der beweiskräftigen Überführung identifizierter Tatverdächtiger".

Die Beamten im KK 44 bekämpfen unter ihrem Chef Bernd Zettl (59) die Einbruchskriminalität. Durch die zentrale Bearbeitung dieser Delikte würden Tatzusammenhänge eher erkannt, sagt er. Frank Norbert Gerlach (59) und seine Kollegen im KK 45 bekämpfen die allgemeinen Straftaten in Bad Godesberg, Rheinbach und Meckenheim.

Ein Problem ist das hohe Durchschnittsalter bei der Kripo. "Wenn wir einen flüchtigen Straftäter verfolgen, kommen wir in der Regel läuferisch nicht mehr mit", sagt ein Beamter. Jüngste in der Riege ist eine Frau. Sie ist 35 Jahre alt. Neun Kriminalisten sind 35 bis 40, 45 zwischen 40 und 45 Jahre alt, 115 zwischen 45 und 50 Jahre. 89 Kriminalisten sind 50 bis 55 Jahre alt, 40 Beamte zwischen 55 und 60, und neun Ermittler werden in Kürze pensioniert.

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