Studie "Wohnen 65plus" In Bonn fehlen Wohnungen für Senioren

BONN · In Bonn werden in den kommenden Jahren rund 8500 altengerechte Wohnungen fehlen. Das geht aus der aktuellen Studie "Wohnen 65plus" hervor, die das Regionaldaten-Institut Pestel im Auftrag eines Verbändebündnisses gemacht hat, zu dem neben Vertretern der Baubranche auch der Sozialverband VdK Deutschland gehört.

Die Studie stützt sich auf die Zensus-Zahlen: Demnach werden im Jahr 2035 in Bonn rund 88.620 Menschen älter als 65 Jahre sein, 57 Prozent mehr als heute. "Mit der starken Zunahme Älterer wird auch die Zahl der Pflegebedürftigen rasant wachsen", sagte Studienleiter Matthias Günther.

Die Prognose für Bonn gehe von rund 11.860 Pflegebedürftigen im Jahr 2035 aus. "Bei dieser Entwicklung wird es höchste Zeit, barrierearme Wohnungen für Senioren zu schaffen. Ziel muss es sein, die älteren Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu lassen.

Auch dann noch, wenn sie dort ambulant gepflegt werden müssen", so Günther. Laut Manuela Anacker, Sozialreferentin beim VdK-NRW, leben bisher nur fünf Prozent der Senioren in altengerechten Wohnungen. "Wir befürchten, dass ältere Menschen durch Pflegebedürftigkeit in Armut geraten", sagte sie.

Insgesamt müssten in Bonn 132,6 Millionen Euro in altersgerechtes Bauen investiert werden, so die Studie, um 8500 zusätzliche Senioren-Wohnungen zu schaffen. Das funktioniere nur, wenn es hierfür finanzielle Anreize gebe: "Es ist dringend notwendig, den Neubau und das Sanieren von altersgerechten Wohnungen stärker zu fördern", sagt Matthias Günther. Hier sei er Bund gefordert.

Laut Bonner Stadtverwaltung stimmt der Trend: Es würden mehr barrierefreie Wohnungen braucht, was mit der demografischen Entwicklung zu begründen sei, so das Presseamt. In Bonn gehe es vor allem um den barrierefreien Umbau von Wohnungen. Sozialdezernentin Angelika Maria Wahrheit will sich äußern, wenn sie die Parameter der Studie kennt.

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