Immer mehr Spezialisten in der Leitstelle

Die Stadtwerke setzen auf moderne Technik und neue Mitarbeiter-Qualitäten. Die seit Jahren in Modernisierung begriffene Verkehrsleitstelle und ihre 39 Mitarbeiter überwachen rund um die Uhr das Verkehrsgeschehen im Bonner ÖPNV, aber auch Rolltreppen, Aufzüge, Automaten und Videoschutzanlagen.

Viele Bildschirme und Monitore bestimmen das Bild in der Leitstelle. Von hier aus haben die Mitarbeiter auch die Rolltreppen, Aufzüge, Automaten und Videoanlagen auf Bahnsteigen im Blick.

Viele Bildschirme und Monitore bestimmen das Bild in der Leitstelle. Von hier aus haben die Mitarbeiter auch die Rolltreppen, Aufzüge, Automaten und Videoanlagen auf Bahnsteigen im Blick.

Foto: SWB

Bonn. (kf) Wer nicht mehr fit genug ist, um einen Bus der Stadtwerke zu fahren, kommt in die Leitstelle und hat dort mal eben ein Auge auf den Nahverkehr in Bonn. Das mag früher gegolten haben, in Zeiten neuer Technik werden in der Schaltzentrale von Bus und Bahn jedoch immer mehr Spezialisten benötigt.

"Unsere Mitarbeiter müssen sich deutlich größeren Herausforderungen stellen als früher", sagt Harald Brüne, SWB-Bereichsleiter für den Fahrbetrieb. "Jeder Mitarbeiter in der Leitstelle muss zukünftig multifunktional alle Aufgaben, die anfallen, übernehmen können." Multifunktional, so ist das heute: Es könne dann schneller, transparenter und flexibler als bisher reagiert werden, sagt Brüne. Zum Wohl der Fahrgäste.

Die seit Jahren in Modernisierung begriffene Verkehrsleitstelle und ihre 39 Mitarbeiter an der Ecke Thomas-Mann-Straße/Rabinstraße überwachen rund um die Uhr das Verkehrsgeschehen im Bonner ÖPNV, aber auch Rolltreppen, Aufzüge, Automaten und Videoschutzanlagen. Gibt es Störungen im Betriebsablauf, wie bei Unfällen oder Staus, Fahrzeugdefekten oder Übergriffen auf Fahrpersonal, koordinieren die Mitarbeiter die weiteren Schritte, disponieren, entscheiden und dokumentieren.

Sie sind in Kontakt mit Polizei, Feuerwehr, anderen SWB-Fachabteilungen und Verkehrsunternehmen sowie mit Hilfe von Durchsagen mit den Fahrgästen.

"Wir haben in den vergangenen Jahren erheblich in unsere Mitarbeiter investiert, denn nur so ist es möglich, Kommunikation und Information der Kunden zu verbessern", erklärt SWB-Geschäftsführer Heinz Jürgen Reining. "Das ITCS ist eines unserer wichtigsten Zukunftsprojekte. Diese Technik ermöglicht uns, den neuen Aufgaben gerecht zu werden.

Voraussetzung dafür sind intensive Schulungen und Trainings der Mitarbeiter." Mit "ITCS/Digitalfunk" stelle das Unternehmen bis Ende 2013 auf ein modernes Betriebsleitsystem um, das intern Arbeitsprozesse gravierend verändere.

Leitstellen-Leiter Joachim Schallenberg weist auf veränderte Funktionen der Arbeitsplätze in der Leitstelle hin, auf den Wandel von Leitstellenmitarbeitern zu Liniendisponenten, die sich auf ihrem Arbeitsplatz alle relevanten Systeme und Programme laden können. Das ITCS ermögliche schon jetzt, dass alle Linienbusse im Einsatz genau geortet werden. Der Digitalfunk ermögliche eine schnellere Kommunikation zwischen Fahrern und Leitstelle. "Jetzt steht Teamarbeit im Zentrum, und im Stressfall werden die Arbeiten nun von mehreren Kollegen bearbeitet."

Die Modernisierung der Leitstelle ist noch nicht abgeschlossen. Die neuen Techniken und Entwicklungen erfordern in Zukunft ständig Schulungen und Fortbildungen. Reining verspricht: "Alle Mitarbeiter, die sich jetzt mit den neuen Techniken vertraut machen, erhalten dafür Unterstützung von Trainern und Vorgesetzten. Denn wir müssen im Team alle zusammen technologische Innovationen weiter umsetzen, um den ÖPNV in Bonn weiter zu entwickeln."

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