Im Godesberger Teil des Bundesviertels herrscht chronische Parkplatznot

Wer im Bad Godesberger Teil des Bundesviertels einen Parkplatz sucht, braucht viel Geduld. Denn freie Plätze sind dort Magelware. Jeden Morgen um sieben Uhr beginnt der Kampf um die Parkplätze. Und Abhilfe der Situation ist kaum in Sicht.

 Parkende Autos im Bundesviertel: Wer hier morgens Erfolg haben will, muss entweder Frühaufsteher oder Glückspilz sein.

Parkende Autos im Bundesviertel: Wer hier morgens Erfolg haben will, muss entweder Frühaufsteher oder Glückspilz sein.

Foto: Rüdiger Franz

Kommentar Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Ausweg auf der Schiene"Doch der liegt fast einen Kilometer von ihrem eigentlichen Ziel entfernt, so dass noch ein mühsamer Fußweg eingeschoben werden muss. Zu beobachten war die Szene Freitagmittag im Ortsteil Hochkreuz. Für Pendler und Anlieger ist sie allerdings nichts Besonderes: Die Parkplatznot im Bad Godesberger Teil des Bundesviertels ist ein ganz alltägliches Problem.

  • Beispiel Langer Grabenweg: Das frühere ZDF-Hauptstadtstudio beherbergt inzwischen auch den Ereigniskanal Phoenix, die Bonner WDR-Dependance und kleinere Produktionsgesellschaften. Das Bürogebäude nebenan hat die Telekom in Beschlag genommen. Und in den Büros ringsum haben sich seit jeher allerlei Agenturen und Dienstleister etabliert - von den Kreuzbauten mit Bundesforschungsministerium und Eisenbahnbundesamt ganz zu schweigen."Die Anwohner sind ja auch noch da", sagt die Verkäuferin im nahen Lebensmittelmarkt auf die Frage nach der Parkplatzsituation, als wolle sie daran erinnern, dass in Hochkreuz schließlich nicht nur gearbeitet, sondern auch gelebt wird.

Stephan-Lochner-Straße, Brandenburger Straße, Riemenschneiderstraße: Tatsächlich entlädt sich gerade auf kleinen Seitenstraßen wie diesen ein erheblicher Teil des Drucks, weil dort viele Autofahrer ihr Glück mit ihrem ganz persönlichen "Geheimtipp" versuchen.

  • Beispiel Gotenstraße: Auch am Rande von Plittersdorf sind um die Mittagszeit beparkte Sperrflächen und manches missachtete Parkverbotsschild anzutreffen. "Was sollen die Leute auch machen", fragt die Rezeptionistin eines dreistöckigen Bürogebäudes schulterzuckend. Ringsum liegen das Wissenschaftszentrum, zwei große Postbank-Niederlassungen, Stiftungen, Verbände, zwei Schulen.Und nur die wenigsten dieser Arbeitsstellen verfügen über großzügige Parkflächen für Mitarbeiter und Besucher. "Meistens kommen die Politessen ausgerechnet dann um die Ecke, wenn wir Besuch von Kunden haben", sagt eine Grafikerin.
  • Beispiel August-Bebel-Allee: Kaum besser sieht es auf der anderen Seite der B 9, im benachbarten Friesdorf, aus: August-Bebel-Allee, Dreizehnmorgenweg, Winkelsweg, so heißt dort der Brennpunkt, in dem an den Wochentagen morgens gegen sieben Uhr der Kampf um jene Parkplätze beginnt, die mit der Straßenverkehrsordnung noch halbwegs zu vereinbaren sind.Auch hier ist die Telekom stark vertreten, auch hier Bundesverbände und Stiftungen. Angesichts des täglichen Verkehrschaos' ist der CDU-Stadtverordneten Ingeborg Cziudaj kürzlich der Kragen geplatzt, wie sie selbst sagt: "Die Zustände in dem Viertel sind katastrophal. In manche Straßen kann man kaum noch hineinfahren, weil einfach auf der Straße geparkt wird", so die CDU-Ratsfrau.

Besonders drastisch schildert sie auch die Lage an der Annaberger Straße, die im Abschnitt zwischen Bahnschranke und B 9 regelmäßig hoffnungslos zugeparkt sei. Ihre Fraktion hat jetzt für den Stadtrat den Antrag gestellt, dass die Verwaltung die Situation einer Bestandsaufnahme unterzieht. Das Ergebnis dürfte in dem Quartier für Interesse sorgen Wundersam vermehren wird sich die Anzahl der Parkplätze aber wohl auch dadurch nicht.

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