Holzlarer Mühle erwacht aus dem Winterschlaf

Mit einem Eröffnungsfest begrüßten Mitglieder des Mühlenvereins sowie unzählige Besucher die angebrochene Saison. "In den Wintermonaten hatten wir alle Hände voll zu tun", berichtet der Mühlenvereins-Vorsitzende Hans Klaus.

 Gaby Zimmermann erläutert den zahlreichen Besuchern die Funktions- und Bauweise der Holzlarer Mühle.

Gaby Zimmermann erläutert den zahlreichen Besuchern die Funktions- und Bauweise der Holzlarer Mühle.

Foto: Barbara Frommann

Holzlar. Knarrend setzt sich das schwere Mühlrad in Bewegung. Erst scheint es nur leicht zu ruckeln, dann kommt es endlich in Fahrt. Langsam dreht sich das alte Holzrad, Wasser aus dem Mühlenbach plätschert in die Schaufeln. Der Winterschlaf ist vorbei, seit wenigen Tagen ist das Klappern der ältesten noch funktionstüchtigen Mühle Bonns wieder zu hören.

Mit einem Eröffnungsfest begrüßten Mitglieder des Mühlenvereins sowie unzählige Besucher die angebrochene Saison. "In den Wintermonaten hatten wir alle Hände voll zu tun", berichtet der Mühlenvereins-Vorsitzende Hans Klaus. "Das Gebäude ist zwar in einem sehr guten Zustand. Bei so einem alten Gemäuer fallen aber ständig größere oder kleinere Reparaturarbeiten an", so Klaus.

Anfang 1989 gründete sich der Mühlenverein, um das mitten in Holzlar liegende frühindustrielle Kulturdenkmal zu retten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sechs Jahre dauerten die Instandsetzungsarbeiten. Neben Teilen des Mauerwerks mussten auch einige Böden im Gebäude instandgesetzt werden. Die 184 Jahre alte technische Anlage war glücklicherweise - abgesehen vom fehlenden Wasserrad, das alte wurde in den 60er Jahren verschrottet - in relativ gutem Zustand. Im Herzen der größtenteils hölzernen Mechanik musste nur das Getriebe grunderneuert werden.

Ausgerechnet das neue Mühlrad hält die Handwerker unter den Mühlenfreunden indes permanent auf Trab. "Das Holz arbeitet halt. Immer wieder muss die Mechanik neu justiert werden. Sobald die Zahnräder nicht mehr perfekt ineinander passen, ist Obacht geboten.

Anfangs mag das Rad dann zwar noch laufen, nach und nach frisst es sich dann fest. Am Ende dreht es sich dann gar nicht mehr", sagt Klaus. Glücklicherweise habe man aber mit Vereinsmitglied Gerhard Schmitz und seinem Team unermüdlich fleißige Hände im Verein, die sich regelmäßig drum kümmern, das Mühlrad in Bewegung zu halten.

Neben der Idee, die Mühle für die Öffentlichkeit zu erhalten und zugänglich zu machen, wolle der Verein das ehrwürdige Gemäuer aber auch zur Heimat von Kulturschaffenden und -interessierten machen, sagt der Vorsitzende.

Mit einer Ausstellung des Künstlerkreises Rahmenlos beginnt an diesem Wochenende das Kulturprogramm in dieser Saison. Weitere Informationen unter www.holzlarer-muehle.de.

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