Duisdorfer Herbstkirmes Zeremonienmeister geht vorneweg im Frack mit Zylinder

Duisdorf · Zeremonienmeister Josef Klein führt Köttzug der Duisdorfer Kirmes an. Das Hahneköppen der Waldfreunde findet traditionell im Kottenforst statt.

 Der Köttzug startet auf der Kirmes, Zeremonienmeister Josef Klein geht mit Frack und Zylinder vorneweg.

Der Köttzug startet auf der Kirmes, Zeremonienmeister Josef Klein geht mit Frack und Zylinder vorneweg.

Foto: Stefan Knopp

Josef Klein ist ja neulich 80 Jahre alt geworden, aber für ihn ist das kein Grund, kürzerzutreten. Am Samstag marschierte er als Zeremonienmeister in Frack und Zylinder unermüdlich voran, als der Köttzug des Ortsfestausschusses (OFA) durchs Oberdorf marschierte, um Geld für den Tag der Senioren zu sammeln. Auf dem Kirmesplatz ging es los, erste Station war Juwelier Brand, Tänzchen mit Marion Montenarh vor dem Geschäft inklusive, und auf das Bützchen zum Schluss bestand er auch. Das war aber nur der erste von etlichen Kirmeswalzer-Tänzen an dem Tag. Keiner hat mitgezählt, laut dem OFA Vorsitzenden Bernd Schmitt waren es aber mindestens 30.

Und das bei der Hitze! Gut zehn Stunden war die mehr als 50-köpfige Gesellschaft mit Musikverein und Spielmannszug unterwegs, während auf dem Europaplatz das Kirmestreiben losging. Laut Schmidt hat sich die Schinderei gelohnt. Er setzte sich nachmittags mit Weinkönigin Christina I. ab, um die Sankt Hubertus Waldfreunde zu besuchen, die an ihrem Grillplatz im Kottenforst wieder ihr traditionelles Hahneköppen veranstalteten. Und weil es Tradition ist, wollen sie es auch dort belassen.

Wandertag endete am Grillplatz

Drum sah man dort vor allem die altbekannten Vereinsgesichter, die versuchten, mit verbundenen Augen und einem stumpfen Säbel einem Gummihahn den Kopf abzuschlagen. Am Ende wurde Markus Anton vom Deutschen Roten Kreuz Ehrenhahnekönig, Hahnekönigin ist Kordula Rosenow vom Turn- und Kraftsportverein, Hahnekönig Michael Vogt und Hahneprinz Dieter Augustintschitsch, beide von den Hubertusschützen. Der TKSV füllte nachmittags den Grillplatz: Der Verein beendete seinen Wandertag mit gut 40 Teilnehmern dort. Auch Waldfreundin Uschi Basse genoss die Atmosphäre im Wald: Sie wurde auf der letzten Versammlung für 45 Jahre Mitgliedschaft geehrt, verzichtete aber darauf, beim Hahneköppen mitzumachen.

Derweil war auf der Kirmes einiges los, trotz der Hitze am Samstag. Schon die Temperaturen am Freitag hatten die Leute nicht abgeschreckt, nicht nur zum Fassanstich durch Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand waren viele Besucher gekommen. Es liege aber immer im Auge des Betrachters, sagte Elisabeth Schaak, die eine Pfeilwurfbude auf dem Parkplatz vor der Rochusschule betreibt. „Es war sehr ruhig“, meinte sie über die ersten beiden Tage. „Aber bei 34 Grad würde ich auch nicht auf die Kirmes gehen.“

Ersten beiden Tage liefen gut

Ihre Bude und die Angebote hinter dem Kraken nimmt man von der Rochusstraße kaum wahr, so eng sind die Fahrgeschäfte gestellt. Aber auch beim Dartstand Meyer im Durchgangsverkehr hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Auch sie konnten das Publikum verstehen, das bei dieser Hitze lieber ins Freibad als auf die Kirmes geht. Man hoffte auf den kühleren Sonntag.

Ganz andere Töne kamen von Mario Eylart, der mit seinem Twister am Wochenende davor auch in Röttgen war. An den ersten beiden Tagen sei der Betrieb gut gewesen, aber jetzt fühle es sich an wie Wintereinbruch. Zufrieden war Sascha von der Gathen, der zum vierten Mal mit seinen Münzschiebe-Automaten in Duisdorf ist. Ja, mehr gehe immer, aber beklagen wollte er sich auch nicht.

Immerhin war dort immer etwas los. Auch Felix (11) verbrachte an diesem Gerät einige Zeit, fuhr mit Twister und der Babyflug. Der Kraken war ihm noch zu wild. „Die Kirmes ist größer als die meisten“, fand er. Er gehe nur einmal im Jahr auf die Kirmes. „Da freut man sich das ganze Jahr drauf.“

Erstmals seit Längerem wurde der Frühschoppen am Sonntag nach Messe und Kranzniederlegung auf dem Rochusschulhof unter Zelten veranstaltet. Eine gute Idee, fand Roland Rosenfelder vom Musikverein, näher dran an den Kirmesbesuchern als der bisherige Schauplatz, das Hardtberger Kulturzentrum.

Am Montag geht der Köttzug zur Sparkasse. Gegen 19 Uhr wird der Zacheies auf dem Europaplatz verurteilt, wenn der Verein Hardtbergkultur ihn bis dahin wieder herausrückt: Die Mitglieder haben am Sonntag den Kirmesmann entführt.

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