Der neue Badleiter Jerome Chapus, der aus dem Schwarzwald nach Bonn kam, und ein Kollege sind mit Hochdruckreinigern am Bachlauf zugange, wo in ein paar Wochen wieder die Kinder planschen.

Dreck und Laub werden als dunkle Brühe weggespült. Ähnlich ist auch noch die Farbe des Wassers in den Schwimmbecken. Das wird ab nächster Woche komplette abgelassen, neues kommt hinein. Das Team pflegt auch die Grünanlagen.

Für die Wege im Kletterwald liegt schon neuer Rindenmulch bereit. Parkleiter Lars Busse schaut, wo lose Äste herumliegen. "Wir gehen alle vier Parcours noch mal durch und ziehen jede Schraube nach", sagt Betreiber Markus Zöll.

Halten die Verbindungen am Surfbrett? Busse sieht das mit einem Blick. An den Holzpfählen, die in mehreren Metern Höhe hängen, tauscht er noch die roten Seile aus. "Was verschlissen ist, reparieren wir." Auch alles, was demnächst vielleicht kaputtgehen könnte.

Der Wald, der 2010 öffnete, gehört zur Wesselinger Bronx-Rock-Kletterhalle, geht also jetzt in die fünfte Saison. "Ich bin begeistert, wie gut alles hält", sagt Zöll. Denn die Hindernisse wie Colakisten, Biertische, Paddel und auch die schwere zu bewältigende Helix aus Seilen in schwindelnder Höhe haben von der kalten Witterung kaum Schaden davongetragen.

Außerdem werden sie jährlich ja auch noch von bis zu 8000 Gästen beansprucht. Durch seine spezielle Imprägnierung sieht das Holz der Leitern und Plattformen auch noch fast wie neu aus.

Das Bobbycar ist seit vergangenem Herbst aber wieder ein neues. Typischer Totalschaden ist die Lenkung. Das liegt daran, dass die stets angeleinten Kletterer damit über eine schwankende Holzbrücke fahren müssen und manchmal mit den Rädern über die Kante abrutschen.

Doch keine Angst, den Fahrern kann dabei eigentlich nichts passieren. Der schwerste Unfall sei laut Zöll der einer Frau gewesen, die nach der Fahrt mit einer Seilbahn mit dem Knie gegen eine Plattform stieß und sich dabei blaue Flecken holte.

Zweimal im Jahr kommt ein Baumpfleger vorbei, benötigt für seine Gesundheitschecks einen ganzen Tag. Busse und Zöll erhalten dann einen dicken Ordner über Standfestigkeit und jedes Zipperlein.

Zu der Zeit, als die Bonner Freibäder auf der Kippe standen, machten sich die beiden auch Sorgen um den Kletterwald. Wie am Anfang mit der Stadt festgelegt, gilt immer noch, dass jeder gelöste Kletterwald-Eintritt auch zur Nutzung des Schwimmbads berechtigt.

Im Winter wurden alle Karabiner an den Gurten geölt. Auch die Rollen, damit die 55 Meter lange Seilfahrt über die Liegewiese auch Spaß macht. Nach den Reparaturen folgt nun die dreitägige Schulung der vier neuen Trainerinnen im 15-köpfigen Team, das aus vielen Studenten besteht. Die haben natürlich keine Höhenangst und kennen sich mit dem Klettern aus.

Die Neuen lernen das Material kennen, und wie sie den Gästen die Sicherheitseinweisung geben müssen. Auch das Bergen wird ihnen beigebracht, falls wirklich mal einer in den Bäumen nicht mehr weiterkommt.

Zöll sagt, dass es zwischen Kletterern und Badegästen weniger Synergieeffekte als erwartet gibt. Häufiger kämen Gruppen der offenen Ganztagsschulen vorbei, und neben Kindergeburtstagen sei das Ferienprogramm Robin Hood bei Kindern beliebt, so Betreiber Markus Zöll.

Die Saison im Kletterwald beginnt pünktlich zu den Ferien am 12. April. Mehr auf www.kletterwald-bonn.de. Die Außenbecken des Hardtbergbads sollen ab Ostern offen sein, sofern nicht noch unerwartete Reparaturen anfallen. Mehr zu den Schwimmbädern auf www.bonn.de/@baeder.